MUSIZIEREN – MUSIK – Instrumentenspiel -INSTRUMENTE

 

 

Musizieren & Mitmachkultur   am Beispiel Schwedens und der Elbraben

In der Jugendbewegung dreht sich alles um die Klampfe. Schon die Lütten fangen teils damit an. Früher war das anders Da gab es bei den Jüngeren schon Geigenschüler. Und ältere Wandervögel bevorzugten die Laute. Fürs gemeinsame Singen wurde auch viel die Waldzither genommen, die sich dafür besonders eignet und wie ein ganzes Orchester klingt. Die Klampfe ist in fast allen bündischen Gruppen heute Spitzeninstrument. Die Liederbücher haben Klampfengriffe. Und für Fahrt, Lager, Fest bilden die die Klampfer oft einen Innenkreis, vielleicht unterstützt durch einen Bassspieler. Neuerdings auch durch Ukulelelen.

In Schweden ist es ganz anders. Da gibt es bei Folkietreffen besonders Geigenspieler. Ich habe Treffen mit mehr als 500 Geigern in Bingsjö am 1. Juli-Mittwoch erlebt, die die Dalarna-Grundmelodien in Sessions auswendig spielen und fürs große Eröffnungskonzert des „Allspeel“ aus dem Internet 10 bekanntere Melodien herausgesucht und persönlich eingeübt haben. Es werden neue Stücke komponiert. Und ab und zu kommen 1, 2 neue besonders schöne Stücke dazu. Es gibt eine Geigenkultur, die in den Familien gepflegt wird. Manche Dörfer haben sogar einen Fond, für den gesammelt wird, um Kindern Geigenunterricht zu sponsern. Durch die Menge des Bedarfs gibt es fast in jedem Dorf in Dalarna Geigenlehrer und Geigenunterricht und viele Musikgruppen, die auch gern gemeinsam auftreten. Wäre das nicht ein Tipp für Bünde, so einen Fond einzurichten?

Bei uns sind die Elbraben für das Musizieren zuständig. Sie geben bei Treffen öfter Kurzkurse für Klampfe, Ukulele und auch schon für Waldzither. Die Elbraben sind unsere Musikantengilde. Musiker aller akustischen Instrumente gehören dazu. Wer einmal in der sogenannten Rabenbigband beim Allspeel mitgespielt hat, gehört dazu, kann dazu gehören und kann das Elbrabenemblem verliehen bekommen. Die Elbraben haben viele Auftritte in ganz Deutschland und in mehreren anderen Ländern gehabt, 2 LPs, mehrere CDs und Musikhefte herausgegeben. Besonders spielten sie bei evangelischen Kirchentagen zum Tanz auf, teils mit mehreren tausend Tänzern. Sie spielen jeweils in unterschiedlichen Formationen spontan und mit Tanzmeister. Die größten Auftritte waren in der alten Leipziger Kongresshalle zu DDR-Zeiten, in Rudolstadt und bei vielen Folkfesten. Und ein spezielles Hochzeits- und Geburtstags-Mitmach-Konzept hat sich besonders bewährt

Die Bigbandmappe hat sich am besten bewährt. Das sind 100 europäische Tanzmusiken in Noten mit Gitarrengriffen in einfachen Tonarten auch für Anfänger zum Mitmachen, die Elbraben sich zum Kopieren zuschicken lassen können und binnen eines Monats zurückschicken. Der Begriff „Mitmachtanzen“ ist bei den Elbraben geprägt worden. Dadurch haben alle Elbraben und auch nicht wenige Elbrabenfreunde die Noten und können gemeinsam spielen. Besonders schöne, neue, aktuelle Tanzmusiken kommen in jedem Jahr dazu, andere werden herausgenommen. Das aktuelle Programm der 100 Tänze wird ab und an veröffentlicht.

Allspeel mit allen Musikanten für alle Teilnehmer, Bigbandmappe mit Noten, leicht gesetzte musiszierbare, singbare und tanzbare Stücke sind die Grundgerüste für die musische Mitmachkultur. Das Konzept entstand bei den Elbraben in 40 Jahren, aus denen der Wandervogel e.v. wieder gegründet wurde, wo es weiterentwickelt wird. Eine Mitmachkultur, die von mehreren Bands, von mehreren Folkfestivals übernommen worden ist und für Bünde mit Jung und Alt prädestiniert ist. hedo.  (Lüttenmark, 9.1.22)

Instrumentenspiel zu lernen ist eine besondere Sache

Das Ziel ist für die meisten Schüler nicht klar. 1. Wer sehr viel Energie, Gehör, Fingerfertigkeit, Geduld und gute Lehrer hat, könnte später mal Konzerte geben. 2. Wer nicht so begabt ist, kann für sich selbst und für die Familie manchmal spielen. 3. Mehr Möglichkeiten fallen mir nicht ein. Vielleicht ein Klavier auf die Straße mitnehmen und Straßenmusik machen, das habe ich einmal gesehen, oder bei Freunden Musik machen oder mal zum Tanz aufspielen. Das machen nur sehr wenige.

Deshalb sagen Lehrer oft: Fang lieber mit Flöte, Ukulele, Gitarre an, dann hast Du nicht so große Hürden und schneller Erfolg. Diese Instrumente kannst Du überall hin mitnehmen. Du kannst sie viel öfter gebrauchen. Und wegen schnellen Erfolgs und häufigeren Gebrauchs, wird leichter durchgehalten.

Trotzdem hängen in vielen Häusern Instrumente an der Wand oder liegen auf dem Trockenboden, werden nicht gebraucht und mit der Zeit verschenkt, verkauft, abgetan.

Motivation ist nicht zu erzwingen. Durchhaltevermögen ist am besten zu erreichen, wenn das Umfeld von Kindern auch musiziert und dabei Freude entwickelt. Freude, Mitmusizieren, Mitsingen, Mitmachen, begeisternde Gespräche, Tonaufnahmen der Fortschritte und nochmals Freude sind die Hauptstützen der Familie für die Kinder.  Alles Liebe und viel unterstützende Freude. h

Ukulele – Workshop mit hedo

Mai 2018

Heute habe ich mir anfÄnglich neue Horizonte der Instrumentenwelt erschlossen. Die Ukulele breitete sich von Portugal über Hawai in die ganze Welt aus. Ein kleines Instrument mit vier Saiten und je nach Art wird diese verschieden gestimmt. Ich bin auf einem der vielen Feste, die mehrmals im Jahr auf dem Wandervogel-Rabenhof in Lüttenmark bei Boizenburg in Mecklenburg stattfinden.
Wir hatten verschiedene Instrumente, so waren verschiedene Sopran – und Tenorukulelen dabei. Das Stimmen der Saiten war der zweite Teil des Workshops, nachdem hedo uns mit auf eine kleine Reise, in die Geschichte des für mich entzückenden Instrumentes, mitnahm. Mit fünf Teilnehmern war unsere Runde beschaulich und es stellte sich für mich als eine gute Gruppengröße heraus.
Unsere Ukulelen, die uns zur Verfügung standen, wurden alle gleich gestimmt von der oberen Saite aus gesehen mit G C E und A . Das brauchte ein wenig Zeit, denn nicht jeder von uns hatte Erfahrung mit der Stimmung eines Saiteninstrumentes. Wir sprachen über die Schwierigkeiten am Anfang des Stimmens und das sich die Ukulele nach einem Neukauf allgemein und je nach Qualität schnell verstimmen kann. Wir tauschten allgemein Erfahrungen aus und unterstützten uns. Dann ging es los. Wir kamen zum ersten Griff, dem C. Es klang herrlich, gleich gestimmt und doch durch die unterschiedlichen Arten viel volumiger. Hedo wählte, wie ich es auch schon in vielen Internetvorstellungen sah, das Lied vom Bruder Jakob aus. Wir sangen nach gefühlten drei Minuten los und jeder begleitete sich selber und die ganze Gruppe. Das erste Erfolgserlebnis brannte sich in unsere Herzen und spornte zum Weitermachen an. Dann kamen G7 und zum Schluß noch F.
Nacheinander wurden diese Griffe eingeführt und zur jeder Erweiterung gab es Liedbeisspiele. Das schnelle gemeinsame Musizieren hebte die Stimmung noch einmal und mit dem Gesang waren wir Chor und Orchester zusammen. Wir spielten Kinderlieder und probierten uns aus, in dem wir die Instrumente auch einmal untereinander tauschten. Liebevoll hat Hedo uns ein Infoblatt zusammengestellt, dass uns den Einstieg auch visuell unterstützte. Wir trugen selber den Fingersatz und Griffe über den Texten ein und so hatten wir neben den Instrumenten auch mal einen Stift in der Hand. Diese kleine “ Pause “ tat gut, denn die linken Fingerkuppen taten ein wenig weh. Alle hielten durch und gaben alles. Die Einführung ins Ukulelenspiel war geschafftt und nach 1,5 Stunden Spafl hatten wir das Stimmen und vier Lieder mit Liedbegleitung erlernt. Kleines Instrument mit großem Spektrum. Meine Erwartung wurde erfüllt und es hat Riesenspaß gebracht mit den Anderen. Ein Foto unserer Gruppe als Erinnerung und dann freuten wir uns, dass einer der Teilnehmer schon eine fertige Suppe im Auto hatte.
Die Ukulele hat mich jetzt im Bann und ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Vielen Dank, lieber Hedo, dass Du uns diese Möglichkeit heute gegeben hast. Dieses wunderbare einfache Instrument ist schnell erlernt und mitgenommen und damit endlich eine schnelle Mpglichkeit für alle, sich selbst und andere beim Singen zu begleiten.

Weitere Ukulelenkurse auf dem Rabenhof leitet JuttaSchütte.

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