JUGENDBEWEGTE, WANDERVOGEL- UND JUNGENSCHAFTS- GESCHICHTE VON HEDO
Es ist eine Geschichte, aus der heraus der Wandervogel aktualisiert wurde. Hier geht es um die geschichtliche gedankliche Entwicklung.
BUNDESERFAHRUNGEN
Bei den bewahrenden Fahrenden Gesellen wurde es mir zu eng. Freiheit, Kreativität, Zukunftsdenken, Weltweitheit fehlten mir. Und Männer allein waren mir zu wenig.
Bei der Freischar dann war die Freiheit da. Und doc (Fritz Krapp) brachte die Freischar zum Gegenwartsbezug und einem Hauch von Zukunft. Nach docs Tod fehlten mir diese Impulse und die Kreativität.
Der Wandervogel-Älterenbund, (initiert besonders aus dem WVDB, der nur 2 Jahre bestand, war ein Versuch von Hermann, pagotata, Gerhard, und mir, dem Wandervogel wieder Attraktivität für Jung und Alt zu schaffen.
pagotata als Sprecherin zog konservative Ältere an und stieß Junge ab, so dass der Ansatz ein zerstrittener Haufen von zumeist Älteren des Wandervogel DB wurde.
Ich wirkte einige Jahre in der Kulturinitiative von Gerhard und Lampi mit und hatte die Elbraben, die für die für die von Gerhard stark geformete Kulturinitiative nicht zu gewinnen waren.
WIEDERGRÜNDUNG WANDERVOGEL E.V.
Als ich pensionierte wurde und den Rabenhof ausbaute, machte ich die ersten Hoffeste und holte teils bündische Elbraben zusammen, mit denen ich den Wandervogel e. V. wieder gründete. (Mein Großvater und mein Vater waren schon im Wandervogel e. V.)
Wir gründeten aus den Motiven: Unterhalt des Hofanbaus als Wandervogelheim und Suche nach einer Wandervogelform, in der sich Ältere wie Jüngere wohlfühlen und entwickeln, Freundschaften finden und Zukunftsaktivitäten installieren ermöglichen können.
Das gelang, allerdings langsamer, als ich gedacht hatte.
BILANZ
Die Älteren fühlen sich wohl, Jüngere kamen viel zu wenig hinzu. Muss das so sein?
Ich kenne Gruppen, in denen das nebeneinander und gleichzeitig miteinander gut funktioniert. Deshalb brauchen wir dazu einen Anstoß, einen Impuls, vielleicht sogar von Außen. Wir haben erst wenige Gruppen, und der Nestbau bei uns Wandervögeln wächst nur zögerlich in wenigen Regionen.
Die Ziele aber für Natur und Kultur – wir nennen es NaturKultur – mit Singen, Tanzen, Musizieren, Spielen, weltweiten Fahrten, Wandern, Vortragen und Gestalten haben sich positiv entwickelt.
Die Digitalisierung unserer Zeitschrift ist erfolgreich, mit Liedern und Tänzen strahlt unser Bund aus, der Rabenhof ist gut ausgebaut. Mitgliederzahlen und Aktivitäten der Mitglieder wachsen.
ZUKUNFT
Das Wachsen der Aktivitäten und das Gewinnen von Jüngeren und weiteren Bundesfreunden sind weiterhin notwendig, um unserem Bund Stärke und Kontinuität zu geben.
Dadurch, dass ich mich entbehrlicher mache, und dass wir Wandervögel ermutigen, unsere Zeitschrift, unsere Wochen, Treffen und Fahrten im Internet wie praktisch zu gestalten, kommen wir Schritt und Schritt voran.
hedo 1.1.21
MEINE JUGENDBEWEGTE GESCHICHTE
Meine Eltern und ich wohnte 15 Jahre in einer kleinen Einzimmerhütte in den kilometerweiten Trümmern Hamburgs. Mein Vater, alter Wandervogel, kam gebrochen aus dem Krieg zurück und konnte seine Firma nicht wieder in Gang bringen. Um mir nach dem Krieg eine Zukunft zu schaffen, gründete er rür mich mit Klassenkameraden von mir von der Oberrealschule Barmbek-Uhlenhorst eine Wandervogelgruppe in unserem Zimmer, unterstützt von alten Wandervogel- und Volksheimfreunden. (Hans Muchow, PastorKießling, ?Wagner (Pflegevater von longus) …)
Binnen 2 Monaten waren wir 40 – 50 Jungs. Die passten nicht in unser Zimmer. Das ging nur auf Fahrt. Durch Hans Muchow kam Abiturient Rudi, Rudolf Salinger zu uns und übernahm die Gymnasiasten, Longus, auch kurz vor dem Abi übernahm die weiter weg Wohnenden und mein Vater, OA, behielt die Schüler der Schleidenstraßen-Schule.
Ich war unter den Gymnasiasten mit Uwe Stubbe, Detlef Tietgen, Horst, …… Unsere Horte hieß „Die Wacht“ (für Frieden) spielte Theater (Pidder Lyng) und machte 3 Großfahrten, auf die Krukenburg an der Weser. Dort kamen wir zum Jungenbund (später Gefährtenschaft) mit Henning Meinke als Bundesführer (Auch ein Schüler von Hans-Heinrich Muchow), die 2.Fahrt mit dem Fahrrad längs des Mains und die 3. ins Sauerland zu einem Bundestreffen, auf dem ich Helm König, der großen Liedermeister, kennenlernte. Dann musste Rudi die Horte wegenseines Lehrerstudiums aufgeben, und die Horte löste sich auf.Wir trugen schwarze Hemden mit grauem Halstuch.
Ich hatte keine Geschwister und fühlte mich allein. Also holte ich mich ein paarJungs aus den Trümmern, die zumeist in Behlfsbuden wohnten. Das waren dietz, Dieter Harnack, lotz, Lothar ?, Harbert Kok, pony, Jürgen Boner. Wir machten die ersten Fahrten, spielten Indiaca und Fußball, lasen tusks Geschichten und sangen viel. Ich wollte Silvester auf den Wilseder Berg wandern, um nicht selbst zu böllern, sondern von dort das Feuerwerk in Hamburg möglicherweise zu beobachten. Dietz wollte mit, durfte aber nicht. Also fuhr ich mit der Straßenbahn, mehr Geld hatte ich nicht, bis Appelbüttel und klotzte mit Affen und Klampfe in Richtung Heide.
Acht bis zehn Kilometer hatte ich hinter mir, als ich zwei Jungs in Jujakluft mit Fahne und Klampfe einholte. Wir schnackten. Es waren Fahrende Gesellen, Blase und Glüsow aus Fuhlsbüttel, die nach Marxen ins Landheim der FG zum Hamburger Hortenführertreffen übers Jahresende pilgerten. Sie luden mich ein zum nächsten Tag zu ihnen zu kommen. Sie sagten, ich könne im Dorf bei Mickel Garbers übernachten, der Bauer und Fahrender Geselle sei. MG nahm mich freundlich auf und morgens tippelte ich den Kilometer zum Landheim im Wald auf dem Rehberg. Dort wurde ich freundlich aufgenommen. Es wurde viel gesungen, gespielt und sogar vorgetragen. Hascher war der Hamburger Chef, und es gab Horten aus Wandsbek, Fuhlsbüttel, Bergedorf und Osdorf. Dort lernte ich auch Hans-Peter Schult,Hortenführer aus Osdorf, kennen, mit dem ich bis heute Kontakt habe. Ich wurde FG, tauschte mein schwarzes Hemd gegen ein grünes und führte meine Barmbeker Horte „Safari“ in den etwas anderen Wandervogel-Bund mit dem herrlichen Landheim, dem schönsten bündischen Heim, das ich in meinem Leben kennen gelernt habe. Das Landheim in Form eines alten Heideschafstalls mit Erkern ausgebaut in großartiger Lage auf dem Rehberg und unten zwischen Wiesen die kalte Aue. Das FG – Heim gibt es nun weit über 100 Jahre. Ich bin immer wieder gern dort.
Meine Horte gab es über 10 Jahre. Wir machten viele Fahrten. Herausragend bis heute unsere erste Finnlandfahrt, zu der wir ein FG -Bundesheft gestalteten. Am Heftgestalten fanden wir Freude. Wir entwickelten ein Kunstheft, das besonders Harbert und ich gestalteten. Wir kauften für 50 Mark ein altes Rettungsboot, das wir zum Segler mit Kiel umbauten. Jedes Jahr fuhren wir zu dem Bundestreffen, wechselnd irgendwo in Deutschland und zu den berühmten Herbstfeste in Marxen mit Spielen, Kämpfen und Liederwettstreiten, auch mit Sketches und Puppenspiel und Volkstanz. Ich gab, unterstützt von Hortenführern aus HH, BW, SH, NRW und Bremen die Zeitschrift „briefe“ heraus, in der wir Geschichte, Gedichte und unsere Wandervogelgedanken schrieben. Dazu gehörte eine Liederblattsammlung, die erste der FG nach dem Krieg. Und wir gründeten nach Anfängen nahe desHauptbahnhofs eine Volkstanzgruppe mit deutschen und europäischen Folktänzen. Die Tanzleitung hatte Ernst Wolter von der Naturfreundejugend, Musik machte Richard auf dem Bandoneon.
FAHRENDE GESELLEN
Die Fahrenden Gesellen hatten ursprünglich Treffen mit der Jungen Union und besondere Zusammenarbeit mit traditionellen Bünden wie Wanderbund, Unitarier Jugend, kaum mit Gefährtenschaft, Nerothern, WVDB, nicht mit früher fortschrittlicheren Bünden wie Freischar, Das führte lange dazu, dass lange Zeit zeitgemäßes, sozio-kulturelles Engagement von Bünden bekannt wurde und kaum stattfand. Dadurch strebten Extremisten zu den Fahrenden Gesellen, als noch der Grundsatz galt: „Wir machen keine Inquisition bei uns.“ Das ist vorbei. Extremisten wurden ausgeschlossen. Führende FG sind in der SPD. Mittlerweile sind die Fahrenden Gesellen keineswegs ein CDU-naher Bund, sondern ein konservativer Bund auf der Höhe der Zeit, in dem Soziales und Klimafragen diskutiert werden. Auf der Webseite ist diese positive Entwicklung noch nicht zu sehen.
MEIN BRUCH MIT DEN FAHRENDEN GESELLEN
Das Ende der beiden Horten bei den FG
Unser „Kielschwan“ war bei Sturm am Bauersberg zerschellt. Wir haben es für unsere Sonnenwenfeier genutzt und traurig verbrannt, Harbert, Schnecke, Walter und ich. Gunnar hatte da schon meine Jüngerenhorte übernommen. Wir hatten so viel Zulauf von Lütten, die zu jung waren für unsere zehnjährige Horte. Dann mussten meine Eltern und ich auch unserer Hütte umziehen und bekamen in der Conventstraße beim Landwehr eine neue Wohnung. Ich war in der Lehre und bereitete mein Abendschul-Abitur vor, Harbert und Walter versuchten es auch. Gunnar kam nicht mehr zu den Hortentreffen. Bei gut laufenden Tanzen machte er auch nicht mit. Ich gab weiter die jungenschaftlichen „briefe“ für die Hortenführer heraus. Und die Bundesführung war sauer, da sie darin kaum vorkam und entmachtet wurde. Dabei kam auch nichts Negatives über die Bundesführung vor, nur brauchten wir sie nicht, da sie uns „von oben herab“ vorkam und oft Gestriges ideologisierte. Dann kamen eines Abends Brumbu und Uwe zum Tanzen und baten mich zu einem Gespräch, bei dem sie mich aufforderten, den Bund zu verlassen. Der Bund war mein Leben. Und ich war damals noch durch meine Erziehung so gehemmt, dass ich zornig war, mich vom Tanzkreis und der Horte – Es waren außer Gunnar alle da – kurz verabschiedete und den Bund ohne Worte verließ. Dadurch suchte ich auch keinen Kontakt mehr zu Gunnar. Mit der Horte machte ich einige Zeit später noch eine Fahrt ins Wendland. Und bis auf Walter haben haben alle meine Trotzhaltung akzeptiert. Gunnar war nicht dabei. Ja, Gunnar war von uns der begeistertste Segler. Du hast wohl recht. Er ist wohl zur See gefahren. Irgendwie passte Gunnar auch nicht ganz zu uns. Er kam aus nicht aus unserem verschwumelten Bildungsbürger-Milieu, sondern war ein klarer, ehrlicher, aufsstrebender Junge aus einer Arbeiterfamilie in Barmbek. Die Jüngerenhorte übernahm er wohl mir zuliebe, weil er nicht ganz zu uns Älteren passte, und weil er sich beweisen wollte. Schade, ich hätte ihm gern beim weiteren Aufbau der Horte geholfen. Aber mein Bruch mit dem Bund führte zu einer Neuorientierung. Ich fand neue Freunde, wandte mich der Freischar zu, die ich in Hamburg ausbaute und mehrere Jahre lang im Ring bündischer Jugend vertrat. Wir nannten uns „Hamburger Kreis“, von Gunnar (Gunnar Wiegand?) habe ich seither nichts mehr gehört. Die junge Horte hat er wohl bald schon aufgegeben. Gibt es dazu Notizen oder Erinnerungen.? Es waren immerhin 8 Jungen. Vielleicht kannich von denen die Namen herausbekommen. 2 Brüder Schubert, Silvester Leonie, mehr erinnere ich momentan nicht. Ich glaube, sie hatten etwas Kontakt zu Jüngerenhorte in Wandsbek mit Hannemann, der aus Hartmut Perschaus Horte kam. Die Jüngeren (wohl auch in Fuhlsbüttel) spielten bei den FG wohl kaum eine Rolle. Schnecke, der bei uns bei weitem der Jüngste war, wusste wohl etwas mehr. Er hatte zu Gunnar wohl auch den besten Kontakt.
DEUTSCHE FREISCHAR
Die Deutsche Freischar war zu Zeiten von doc ein vorwärtsdenkender, fortschrittlicher Bund, der in der Bevölkerung gut ankam, jüngere Menschen und junge Erwachsene stark anzog. Die DF ist in Richtung Sozialismus gedriftet und agierte teils wie die Antifa, indem aus dem Bund mehrere über andere herfielen. Auch das hat sich geändert. Die DF baut ihr Bundeszentrum aus. Viel ist aus dem Bund nicht zu hören. Die Webseite ist bisher nicht so dynamisch, wie es von der Freischar zu erwarten wäre.
Ich hatte auf der Abendschule dasWirtschaftsabitur gemacht und musste wegen meiner Gehemmtheit sehr kämpfen. Durch Rhetorikkurse bei der Schule Elertsen und Gesprächstraining mit Freunden über Gefühle zu sprechen überwand ich meine Blockaden und wurde zum guten Redner. Mit einigen Rhetorikschülern gründeten wir zuerst eine, dann mehrere Gruppen – Englishcircle, Kreativkreis, Sozioclub und nannten uns zusammen mit zwei Jüngerenhorten der Freischar (Erk und …..) Novemberkreis, zusammen mit den Jüngeren Hamburger Kreis. Die Jüngerenhorten lösten sich auf, Erk studierte, die anderern Führer gingen auf Weltfahrt. Wir wirkten in der Freischar mit. Eckhard Hermann und Wolfgang Schubert wurden Sprecher der Bundesfreischar. Wir machten mehrere Seminare mit doc, Dr.Fritz Krapp, aus Frankfurt Referenten waren u.a. doc, farki – hans Puttfarken, WernerKindt, Heinrich Steinbrinker, Walter Puls, Hartmut Perschau. Intensiv arbeiteten wir im Hamburger Jugendring und im Ring bündischer Jugend Hamburg (RBJ) mit. biene, Dieter Bretz und ich waren im Vorstand des Hamburger Jugendrings mit. biene als Vertreter der Sportjugend und Dieterals Vertreter der Pfadfinder machten bei uns mit. Von der Dynamik her und wegen unserer Themen waren wir so dynamisch und kreativ. Die Zeitschrift „briefe“ gab es weiterhin. Im Hamburger Jugendring stellte ich den Antrag, dass jeder „Verein“ zumindest eineStimme bekommen solle und nicht nur die Blöcke, bei denen bisher alle 16 Bünde des RBJ nur eine Stimme hatten. Der Antrag wurde angenommen. Der Hamburger Jugendring wurde demokratischer. Im RBJ gab es nachts, als wir Berufstätigen nach Hause gegangen waren einen rechtswidrigen und undemokratischen Beschluss, dass der RBJ kommunistisch wurde (auf Bestreben von VolkerTonätt und Heidi Burmeister in Zusammenarbeit mit skara, jungentrucht, mädchentrucht, drei Leuten der Freischar (Sappo, …….) .
FRISCHAR – HAMBURGER KREIS – MITEINANDER
In der Nacht bekam ich einen Anruf von Arno Röken (freie jungenschaft) und schon am nächsten Tage gründeten wir mit 12 Bünden die Arbeitsgemeinschaft freier Jugendverbände, (Freischar-Hamburger Kreis, Waldjugend, drj, graue jugnenschaft, freie jungenschaft, hansische jungenschaft, FahrendeGesellen, Gefährtenschaft?, Unitarier?, Deutscher Wanderbund?) zu denen dann auch andere kleinere Bünde kamen. Sprecher wurden Arno Röken, fj, Manfred Riehle, gj und ich. Arno und Manfred waren sehr aktiv und gründeten zu der Zeit auch die Hamburger Homosexuellen Aktion. Arno bekam wurde als Bildungsreferent der AGfJ eingestellt, bezahlt von der Jugendbehörde. Wir mieteten erst einen Keller unter dem Tehater an der Marschnerstraße, der sehr großen Zulauf hatte und dann einen Laden in Hamburg St. Georg in der Stiftstraße, den wir „Miteinander“ tauften. Dort entstanden unsere Tanzkreise, die Elbraben, Gesprächskreise, Töpfern, Gitarrenkurse, ein Liederkreis „Dufte Kunden“ , ein Arbeitskreis Alleinerziehender, ein AK Alleinstehender und eine große Jugendgruppe. Der Laden wurde anerkannt. Wir bekamen DM 40.000 im Jahr als Zuschuss. Der Laden wurde -gefördert durch Kultursenator Tarnowski zum Vorbild für Hamburger Kulturläden. Das Miteinander bestand 20 Jahre. Hamburger Folktanzkreis und Elbraben gibt es weiterhin,.
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