Kreistänze, Mitmachtänze,Tanzlieder, Zauber des Tanzens

Die Seele tanzt immer mit.

KINDERTÄNZE 2025.3

Der erste Kreistanz, den ich erinnere war wohl auch der erste, den ich als 6jähriger tanzte. Ich war aus Hamburg weggeschickt in „Kinderlandverschickung“ wegen der englischen Bomben und ging 1939 in Zehista bei Pirna in Sachsen in die erster Klasse, jeden Tag mit Latschen einen Kilometer von Zuschendorf auf Hoppelpflaster. In der Schulpause rief die Lehrerin „Macht mal alle einen Kreis“, auf Sächsisch, fast reinem Hochdeutsch „Nu danze mer“. Ich spiele auf meiner Ziehharmonika, die Tschingderassa, tschingderasse bum, bum, bum. spiel die schönsten Lieder und spiel sie immer wieder. Ich spiele nun…. Es ging rein, raus, rein, raus zur Mitte und zurück und dann links mit der Sonne im Kreis. Das war ein wunderschöner Tanz für mich, für alle Kinder. Wenn die Sonne in der Pause schien, tanzten wir manchmal auch um die schöne Linde auf dem Schulhof. Und oft ging eins der Mädchen zur Lehrerin und fragte sie:“Gönne mer danze?“ Ein 2. Tanz war dann einfach: Der Sandmann ist da, der Sandmann ist da. Er hat so schönen weißen Sand und ist im ganzen Land bekannt. Der Sandmann ist da. In einer langen Schlange bildeten die ersten beiden Kinder eine Brücke, die anderen zogen hindurch. Das 2. Paar machte auch eine Brücke und auch alle anderen Kinder. Bis dann alle unter vielen Brücken durchzogen, lachten Spaß machten und sich neckten. Brüderchen, komm, tanz mit mir und geh von mir, die Klapptänze kamen dann und so tanzten wir alle fröhlich, bis wir aus der Puste waren, wir uns auf den Wiesenhang setzten und ein paar Kinder, die aus der Vierten, die gern wollten, uns 2, 3 Mixer vorsangen und tanzten: Julchen hat Hochzeit, die tote Lotte, den Schustertanz. Die hatten schon Galanz gelernt, die Mädchen kokettierten, die Jungs waren höflich. Und das war für mich als Hamburger Einzelkind so komisch, dass ich lauthals lachte.

die Jungs waren höflich. Und das war für mich als Hamburger Einzelkind so komisch, dass ich lauthals lachte.

KREISTÄNZE ZUM MITMACHEN 2025.2

Unsere Kreistänze sind mehr wert als vieles. Sie sind Tänze der Verbundenheit, des Miteinander, der Freundschaft, des Dorfes in Freude und Not über tausend Jahre. Von meinen Nachbarn im Dorf tanzt niemand mit, aus vielen berechtigten Gründen. Jedoch auch deshalb, weil so viel Wertvolles verloren ging und für viele heute schwer zugänglich ist. Sie ahnen nicht, weshalb über fast ewige Zeiten unsere Ahnen bis vor wenigen Generationen, bis vor so 180, 200 Jahren fast alle Kreistänze getanzt haben, sie zu ihrem Leben, ihren Festen, tanzten. (Wenn es erlaubt war!, Oft vom Adel und Kirche verboten!) Die Tänze schweißen zusammen, sie geben Freude, Kraft, Zusammenhalt, bereichern Herz, Kopf und Seele, können Generationen zusammen bringen, nicht nur in Deutschland, in aller Welt. Und auch heute: Die Massenmedien mögen das nicht gern. Die Musikindustrie kann daran nicht gut verdienen. Und die Menschen, die Eltern, die Großeltern schenken diese Tanzkraft mit den herrlichen Musiken, dem Singen, dem Musizieren kaum mehr ihren Kindern und Enkeln. Das aber wäre doch ein Stück an Freude, an Hilfe für die Zukunft, eine der großen Kräfte, die unsere Ahnen uns schenkten – ohne Traurigkeit, ohne Nostalgie, einfach aus Freude, aus Freundschaft, aus guten Gedanken, aus Liebe. Wir bewahren einen Schatz, der den meisten Menschen wohl tun kann. Auch unseren Lieben. Geben wir das mit Freuden weiter. Trotz Händi und sozialer Medien. Zum Wohlfühlen, zum Zusammenhalten, zum freudigen Bewegen, zum Hören, zum Sehen, zum Werben für Menschen, zum Zeigen, zum Auftreten, zum Vererben. Gewinnt mit diesen schönen Gedanken junge und alte Menschen zum Mitmachen, zu mehr, als einem Hobby für ihr eigenes Wohlbefinden. —

Das nenne ich Kultur. Die, die mittanzen, mitsingen, mitmusizieren sind Kulturtäger. Kulturträger fehlen in unserem Land. Kaum einer kümmert sich in unserem Land darum. Wir selbst haben die Aufgabe, Wesentliches weiter zu geben. hedo

Liebe Uta, lieber Walter,

Ihr gehört zu uns dazu und seid meine, unsere Freunde. Deshalb keine Kurzschluss-Reaktionen, sondern lieber zusammenhalten, denn Freundschaft ist so kostbar. Ich verspreche Euch, ich werde Euch immer unterstützen und Euer Vertrauter sein. Auch ich bin durch mein nun schlechtes Hören in einer Sondersituation, mit der ich klar kommen muss. Und ich weiß, was in mir abläuft, wenn ich – der ich so gern dabei bin – mich nicht wohl fühle, mich ausgebootet fühle, obwohl keiner mich ausbooten will. Diesen Widerspruch möchte ich meistern. Und Ihr seid hier beim Tanzen und Singen mein Sonnenschein mit Eurer Herzlichkeit. Ich will sehen, dass wir einen freudigen Weg finden, dass Ihr Euch wohlfühlen könnt. Trotz allem, was weh tut. Die Kunst des Tanzens bedeutet auch, über den eigenen Schatten zu springen. Das möchte ich mit Euch mit Freude versuchen. Alles Liebe! hedo

ZAUBER DES TANZENS 2024.12

Das Tanzen hat viele Zauber für Menschen.

Das Kreistanzen mit engen Fassungen wie Balladenfassung, Kreuzfassung… hat Gruppen, Dorfgemeinschaften in Notzeiten gestärkt. Beim „Hoida“ ist das klar zu spüren.
Beim Walzer geht es um das Drehen um die Achse zwischen dem Paar in Tanzrichtung. Wenn diese Achse durchs Führen des Mannes zu Gewicht beider ausgewogen ist, entsteht eine Harmonie, die glücksfördernd ist.
Das Necken, Charmieren, Poussieren, Schmusen bei Tänzen mit Augen, Händen, Annähern und Entziehen, ist ein Training fürs Leben von Kind auf an.
Der Rhythmus, das Drehen, das Berühren, Locken sind ein Ausprobieren der gegenseitigen Anziehungskraft. Das ist ein wesentlicher Teil des Tanzens, oft wichtiger als Tanzschritte.
Erotische Tänze, wie der Tango und der Bauchtanz oder Tänze aus Afrika und Asien
Ritualtänze gibt es in der Welt viele. Die traditionellen Ritualtänze sind in Deutschland fast alle verloren. Der Helgoländer Siebensprung ist einer der wenigen Fruchtbarkeitstänze Deutschlands, der noch getanzt wird.
Paartänze wie Polska, Marsch, Bourrée, südamerikanische Tänze haben ihre eigene, besondere Erotik.
Mitreißende Begeisterung gehört auch zum Tanzen, besonders bei Kreistänzen mit vielen Menschen. Wenn Tanzmeister die Musikanten mit einem Wechsel zwischen fetzigen und langsamen Mitmachtänzen die Tanzfreude steigern und steuern können, gibt es ein besonderes Flair, das bei vielen Menschen den Wunsch weckt, öfter tanzen zu wollen.
Einfach Ruhe, Besinnung, Eintracht, Harmonie, Glück, Freude an der Bewegung zur Gesundheit und zum Genießen zu vermitteln, ist eine Therapie, die Menschen helfen kann.

Tanzmeister, die beim Weitergeben von Tänzen die Kunst beherrschen, Zauber von Tänzen mit Lächeln beim Tanzen, mitzugeben, sind mehr als Tanzinstrukteure und Tanzdriller der Genauigkeit. oder Exaktheit. Nicht die Masse von Tänzen ist entscheidend, denn die Seele aller TänzerInnen tanzt immer mit.