WANDERVOGEL – ZUKUNFT – PRÄGUNG GESTERN, HEUTE UND MORGEN, ARTIKEL, NEUES

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WANDERVOGEL & HEIMAT 6.11.23 (Aus einem Brief an Gregor) 

Vor dem Verbot der Wandervögel 1934, nach dem 2 Weltkrieg ab 1945 und jetzt in unserem Bund. Er hat seine Richtung über hundert Jahre nicht so sehr verändert. Aber  Politik und die Gesellschaft, viele Menschen denken heute anders, weniger nach der Obrigkeit, mehr menschlich, sozial, auch wenn das nicht immer so durchdringt, da unsere Behörden zu einem nicht kleinen Teil grottenschlecht sind. Eine Abhandlung dazu unter WANDERVOGEL & HEIMAT

Es ist gut zuerst zu denken: Was würden Adenauer, Brandt und  Scholl-Latour und andere denken und sagen? Da bin ich mir fast sicher, wenn ich das aufs Heute übersetze. Und ich kann mir freies Denken und Sagen leisten, denn ich betrachte Politik, Beseklschaft und ihre Konfliktze nüchtern, hanseatisch von Außen und nicht ideologisch (nicht national, religiös, einseitig westlich.) Leitmotiv ist mir die Mitmenschlichkeit. Das gilt für alle Völker, alle Menschen unserer Erde gleich. Da ist es mir egal, was die Israelis, die Ukrainer, die AfD sagen. Ich will heraus aus dem Dilemma des Schwarz-Weiß, des Ideologischen, des Zerwuselns durch die Presse. Das Extrene schadet fast immer.

Wie ist ein Problem möglichst einfach, offen, wahrhaftig, mit eigener Verantwortung ohne Hintergedanken zu lösen? Zur Bildung für mich und andere? Wenn der ein oder andere gute Argumente bringt, lerne ich gern von ihm. Wer den moralischen oder ideologischen Zeigefinger hebt für die Pharisäer, die Römer, der weist mit seinem Geldbeutel, seiner Denkweise in beschränkte Richtung. Es heißt nicht, dass ich besonders für die seit Gründung teils falsche Politik Israels bin.

Die USA und Israel einerseits und die arabische Staaten andererseits waren von Anfang an auf Macht und fürs Öl, für Energie. Und damit Konfrontation auf Kosten der Palästinenser, besonders der Menschen in Gaza, die seit Generationen eingesperrt zum Hass getrieben werden. Das ist tierisch. Gottseidank denken und handeln nicht alle so. Ich werfe nicht den ersten Stein, nein, ich werfe keinen, sondern bin bei denen, die in Not sind. Auch wir und weltweit viele bis heute baden das aus. Besonders die armen Menschen im „Gefängnis Gaza“, ebenso die Ukrainer und die vielen Flüchtlinge aus vielen Ländern.

Deutschland hat sich nach dem beschränkten Kaiser und dem Holocaust offiziell wohlweislich zurückgehalten andere auszubeuten (bis auf die Orientierungsmängel gegenüber FlüchtlingenDazu habe ich anderweit mehr zu sagen). Nun sind wir in einer neuen Situation. Wir sind kaum mehr „US-behütet“, sondern müssen politisch als Deutschland global verantwortlich selbst handeln und menschlich global denken. Und ich sehe, dass teils alte Eliten wieder Oberwasser bekommen. Es fängt auch hier wieder an mit dem unmenschlichen Konflikteschüren, dem Verdummen und dem Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wir brauchen dringend fachlich gute Arbeitskräfte, Handwerker, Lehrer, Ärzte … und arbeiten dem seit vielen Jahren mit unserer Einwandererpolitik gegenan. Dabei haben wir in Deutschland viel zu wenig eigene Kinder, stattdessen ist Egoismus ist für viele der Punkt. Dazu wachsen Inflation, schlechte Behörden, Ausverkauf Europas, Klima- und Umweltnotwendigkeiten…. Hier und da ein paar Lichtblicke sind keine klare Linie für Mitmenschlichkeit. (Die Groko war sehr schlecht und hat vieles nicht angepackt. Die Ampel jetzt arbeitet zwar einiges auf, steht sich aber selbst im Wege. Und das Wählervolk denkt wenig an die Zukunft, ist politisch wenig gebildet nicht auf dem Laufenden, sondern plappert nach. Wie bleibst du da optimistisch?)

Von Wandervögeln (wie mein Vater) waren vor 100 Jahren viele deutsch-national oder rechts konservativ und einseitig verblendet und meldeten sich idealistisch freiwillig zum 1. Weltkrieg, ohne zu wissen, dass es eine Technikschlacht werden würde.  Das war damals teils naheliegend, da Deutschland mitten in Europa von seinen Nachbarn unterdrückt und geschwächt wurde. Nach her schworen sie „Nie wieder Krieg“. Die Nazis und Militaristen Deutschlands haben dann die Völker ringsum gemordet. Das führte dazu, dass Nichtdenken, Beharren, Unterdrücken, Nichtblicken über den eigenen Tellerrand viele Nachteile offenbarte. Und viele Haltungen zu Heimat, Volkslied … wurden falsch genutzt, maßlos übertrieben und für viele entwertet. Viele Deutsche wurden ihrer Kultur beraubt. Da machen Wandervögel nicht mit. Unsere Lieder und Bräuche, unsere regionale Heimat, Mitmenschlichkeit und Sprache sind uns menschlich wichtig und notwendig, gehören zu uns wie seit unserer Gründung 1913. Das sehen wir als selbstverständlich und nicht als …tümelnd und ideologisch übertrieben an. Dazu gehört unser Friedenswille und unsere freundschaftliche Haltung zu Menschen aller Völker.

Die Hanse, die Europagedanken, ein klar gestaltendes  Globaldenken, verbunden mit einem Beharren an Erfahrungen, Bräuchen, die sich bewähren möglichst mit Freude (regionale Heimat, Ritualien, freie Gemeinschaften, deutsche Sprache, Plattdeutsch, Sparsamkeit, Unternehmertum……) sind für mich ein ständiges Abwägen, dass ich nicht als rechts-konservativ bezeichne, aber für notwendig halte. Es gibt noch keinen Namen dafür. Vielleicht braucht es dafür eine neue denkende, Menschheitsbewegung, zu der auch unser Wandervogel denkerisch ein wenig beitragen kann. Alte USA – Konflikt- und Machtpolitik allein kann mich nicht überzeugen. Da steht Mitmenschlichkeit, damit auch christliches Handeln vielleicht an der letzten Stelle. Faires Handeln und Verhandeln gehören stets zusammen. Sonst ist keine Gemeinsamkeit, sondern Konfrontation und Ausbeutung.

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WANDERVOGELZUKUNFT   12.10.23

Lieber Hubertus Danke für das Foto und Deine Gedanken.

Ich kenne Andreas nicht persönlich, habe ihn nur einmal beim Rheinischen Singewettstreit von Wolle kurz gesprochen, schätze seine Arbeit jedoch sehr, kenne allerdings seine Souveränität noch nicht genug.

Er ist sehr auf Jungenbund fixiert und will bisher keine Zusammenarbeit mit uns.

Mir geht es, seit ich 1947 durch meinen Vater zum Wandervogel kam, ähnlich. Ich wuchs bei den Fahrenden Gesellen, Bund für deutsches Leben und Wandern, in Hamburg auf und hatte dort über 10 Jahre eine Horte, kam so in den Vorstand des Ringes Bündischer Jugend in Hamburg (bis er kommunistisch wurde) und in den Vorstand des Hamburger Jugendringes. Die damals deutsch-nationalen Fahrenden Gesellen wurden mir zu eng. Ich war damals noch sexuell verklemmt, machte beim extrem Politischen nicht mit, lernte gutl vor vielen frei zu sprechen, wurde leitender Angestellter beim Jugendherbergswerk LV Nordmark, studierte dann, wurde Studienrat und gründete nebenbei in Hamburg – Sankt Georg ein Stadtteilzentrum, für das ich 20 Jahre als Sprecher Verantwortung hatte. Dort gründete ich die Elbraben, die weltweit musizierten und bis heute aktiv sind, wurde mit Lampi und Gerhard Neudorf im der Bündischen Kulturinitiative einer der Drei Innovativen für die Bünde im Initiatorenkreis, mache meine Lieder und baute dann 1994 meinen Rabenhof in Mecklenburg für den Wandervogel aus, der heute eins der kleinen bündischen Zentren ist und dazu den Wandervogel e. V. Vor 15 Jahren heiratete ich monija, die in der DDR aufwuchs, freier, als viele Westdeutsche. Dies ist kurz dargestellt mein Lebensweg, der verlief, wie der der meisten westlichen freien, nicht nerothanen Wandervögel im Osten der BRD.

Als ich mit den damals schon älteren Elbraben den Wandervogel e.V. gründete, ging es mir darum, den Wandervogel zu erhalten. Der größte Teil des Rabenhofes ist vom Wandervogel e.V. gepachtet und wird jede Woche von den Rabentänzern genutzt.

Der Wandervogelgedanke war nie völlig auf enges Denken, auf Jungs und Männer, auf deutschnational, auf Jung beschränkt. „Das Denken ist im Wandervogel vorrangig auf Weltweitheit, Freiheit, Bund, Miteinander, Leben Gestalten, Fahrt, Fest, Wiedersehen, Verbundenheit konzentriert und schon ab Ende des 1. Weltkrieges auf Frieden.“  Die Koedukation hat sich durchgesetzt. Männer- und Jungsgruppen bekamen einen teils unberechtigt schweren Stand in unserer deutschen Gesellschaft.

Ich habe mit unserem Kulturzentrum in Hamburg St. Georg auch mit Jugendgruppen und mit den Elbraben die Erfahrung gemacht, dass die Zerreißproben, die Jungsgruppen des Wandervogels während und nach der Pubertät hatten, gar nicht nötig sind, sondern Wegfallen und sogar bereichert werden, wenn Mädchen und Jungs, Frauen und Männer in Gruppen zusammenkommen. Und dass ein Zusammenhalten und Zusammenhalten ungebrochen weiter geht. Das war auch so in der Kulturinitiative und geht so in vielen Bünden.

Da besteht auch eine viel größere Chance Jung und Alt freundschaftlich nebeneinander freundschaftlich zu verbinden. Vor allem können Menschen viel leichter gewonnen und einbezogen werden, die nicht die großartige Chance hatten, schon jung im Wandervogel dabei sein zu können.

Mit diesen freiheitlichen und gruppenpädgogischen Gedanken bauten wir den Wandervogel hier auf. Wir wollten die Dörfer einbeziehen. Da kamen die die Rechtsnationalen, störten mit Alkohol und wollten dabei sein, weil wir deutsche Lieder singen. Und als 70jähriger wollte ich keine Jugendgruppen mehr aufbauen, und andere fanden sich bisher nicht, die in unserem Bund eine Jugendgruppe führten, bis auf einen etwa Achtzehnjährigen von den Weinbachern, der zu uns kam, dann aber mit seinen Jungs zu den Nerothern ging, wo ihm offensichtlich nahegelegt wurde, Kontakt mit uns zu meiden. Unser Bund läuft mit nur sehr wenigen nicht gruppenmäßig organisierten Wandervögeln gut. Und keiner von uns hat sich bisher intensiv darum bemüht, erstmal eine erste Horte aufzubauen oder zu keilen.

Andreas sprach ich vor einigen Jahren an, um mit ihm zusammen zu wirken. Er war nicht besonders interessiert und wollte sich lieber auf seinen Bund konzentrieren. Vielleicht hat er seine Meinung geändert oder ändert sie, wenn der Rabenhof lockt. Vielleicht kannst Du mit ihm telefonieren und ihn ermuntern, mal zu einem Treffen hier, vielleicht zum 111. Wandervogel e. V. – Geburtstag im nächsten März hierherzukommen, wenn ich das noch erlebe. Wenn er kommen mag und seine Meinung etwas erweitert hat, einen Tag länger kommt, können wir vielleicht ein paar Steinchen setzen, die die Voraussetzungen für Wandervogel künftig stärken. Das würde mich freuen.

Wünsche nach Miteinander, nach Gruppengeborgenheit mit NaturKultur, auch für Wandervögel in der Luft werden in unserer Gesellschaft  mehr und mehr. Menschen, die von sich aus geborene Wandervögel sind gibt es ebenfalls viele. Deshalb sehe ich den bei uns gelebten und von mir skizzierten freieren und offeneren Wandervogelbund für viele als Wunsch an. Wir stehen auf keinem verlorenen Posten und haben gute Chancen für die Zukunft. Es braucht nur einen oder eine und ein paar weitere Menschen, die offen und frei denken und das Heft in die Hand nehmen und gut händeln können. Vielleicht ist es ja nicht nur Andreas, der in der Lage ist, dem Wandervogel so eine neue Zukunft zu bescheren.

Ich möchte gern den Stein für die Zukunft des Wandervogels mit in Rollen bringen.

Herzlichen Dank und Fahrwohl     hedo

blunsch_Kopie.png Blunschli, unser guter Hausgeist auf dem Rabenhof

Wandervogelprägung gestern, heute und morgen

Wir sind zur Zeit nur wenige Hartnäckige, die für den Wandervogel lebenslang streiten, weil es sich lohnt. Und das will ich versuchen zu begründen.

Der Wandervogel hat ein freiheitliches Menschenbild, das ohne Ideologie und Machtbestreben den Menschen mit seinem Glück, seinen Freuden, seiner Stärkung, seiner Persönlichkeit im Blick hat.

Menschen dabei zu fördern, das zu entwickeln, was ihnen liegt, was sie wünschen, was sie brauchen, was ihnen hilft. Das entwickelt die Kraft, die Kreativität, das Verwirklichen von Träumen. Deshalb sind viele Wandervögel Künstler, Lebenskünstler, Wissenschaftler, starke Menschen geworden und werden es noch.

Du kannst nun sagen, dass das auch anderswo passiert, gewünscht, gefordert wird. Ich habe mich umgesehen und nirgendwo so gute Voraussetzungen gefunden, wie bei freien Wandervogelgruppen.

Die meisten Nachdenklichen, die ich kennen gelernt habe, konnten gut darüber sprechen. Geschrieben haben darüber kaum welche, da dieser Impetus, diese Quelle der Impulse, dieser Drang nach weltweitem Verstehen mir kaum begegnet ist. Und wenn ich mit Wissenschaftler sprach, dann konnten sie das vielleicht denken und sprachlich ein wenig ausdrücken, lebten es jedoch meist nicht. Viele auch hatten resigniert, weil sie die Worte dafür nicht fanden.

Bei Pfadfindern, bei Robin Hood, beim Naturschutzbund, bei Künstlern fand ich auch Ansätze dazu, aber nicht die Kraft oder den Wunsch und Willen das, was die Grundlage ist für freiheitlich-impulsgebende Persönlichkeiten, an Menschen aus Freude und Überzeugung weiterzugeben.

Ich selbst habe das öfter versucht. In den Bünden, in Hamburg im „Miteinander“ und in Mölln in der „Folkszene“ ist mir das bei mehreren Menschen gelungen.

Bei jüngeren Menschen, die noch nicht so fest geprägt sind, ist das leichter. Es ist auch nur über Freude, Zuwendung, Vertrauen und persönliches Beispiel mit Hartnäckigkeit und Zeitaufwand zu schaffen. Als Medium dienen mir dazu besonders meine Lieder. Da ich mit meiner Intensität und Impulsivität manchmal im Weg stehe, könnte ich darin besser sein. 

Selbst erfuhr ich meine Prägung für den Wandervogel durch meinen Wandervogel-Vater, durch Hans Muchow, (den großen verketzerten Wandervogel), durch den Praktiker Amme von den Fahrenden Gesellen, durch den überfleißigen Gerhard Neudorf vom Wandervogel DB.

Und ich hatte so viele Anregungen, dass ich, nachdem ich beruflich Manager war, zum Jugendherbergswerk als leitender Mitarbeiter ging, dann Lehrer wurde und nebenbei das „Miteinander“ ein Stadteilzentrum in Hamburg jahrelang leitete, im Vorstand der AG Stadtteilkultur war und dann in Rente nach Mecklenburg zog, um dort Neues aufzubauen und mit Freunden von den „Elbraben“ den Wandervogel e. V. wieder gründete, einiges mehr bewirken im NABU konnte.

Die Medien verdienen beim Kurzfristigen, an Sensationen, an Ablenkung, an Neuigkeiten. Das Prägende, Nachhaltige, Bildende kommt meist zu kurz. Von Parteien, Schulen, Kirchen, Organisationen ist bisher leider zu wenig zu erwarten.

Menschliche Zuwendung, Kinderförderung und Identitätsbildung kommen meist zu kurz. Nicht umsonst leben fast 20% der Kinder in Kinderarmut, für unsere reiche Gesellschaft ein Armutszeugnis, eine Schande. Wer tut von großen Organisationen geradlinig viel dafür?

Wir im Wandervogel haben als Grundstock das „Raus in Welt und Wald“ und verantwortliche Freiheit behalten. Die von Nazis missbrauchten Prinzipien wie Volkstum, Volk, Deutschland und Heimat als Deutsch-National haben wir pauschal abgetan.

Wir haben noch keine wirkungsvolle Sprache mit Erklärung dafür gefunden haben, was an Identifikation und an den verbrämten, pauschal aufgegebenen Begriffen gut wäre. Damit werden wir unserer notwendigen Linie mit ihren Werten noch nicht wieder gerecht. NaturKultur ist gut, allein besagt sie nicht voll, was Wandervogel ausmacht. Schlagwörter wie  Frieden, Völker, Mitmenschlichkeit, NaturKultur reichen auch nicht allein.

Wie haben wir Kindern, Jugendlichen und Zuwanderern zu erklären, was uns wichtig? was für hier Lebende, wichtig ist an unserer Sprache, unserer Heimat, unserer Kultur, unseren Traditionen, unserer Geschichte und der Persönlichkeitswerdung? Da fehlt etwas, das ich bisher nur in den Liedern, in meinen Gedichten zum Klingen bringen kann.

Wenn wir gemeinsam am Feuer sitzen, singen, erzählen, dann raunt es wie ein Ahnen aus mehreren von uns, was reich ist, was Kraft spendet, was verbindet, was als fehlend empfunden wird, jedoch für viel nicht mehr verständlich ist, wofür Voraussetzungen fehlen, was Schulen und Medien nicht mehr vermitteln, was weitgehend als eng, alt, verstaubt angesehen wird. Als ob die Sensoren, die Antennen für das wertvolle Überlieferte bei vielen verstopft seien. Dabei sind sie jedoch wertvolle Helfer für das Glück eines jeden.

Wenn früher vom „Heiligen deutschen Reich“ gesprochen wurde, dann war es oft mit Pathos, mit Heldenhaftigkeit verbrämt. Da haben wir gelernt, dass das nicht in die Zeit gehört. Wir haben mehr an die heutige Not und unsere Zukunft und die des Wandervogel zu denken und nicht so sehr an Helden, an Opfer, an ehemals Herrschende. Die Fehler des Deutsch-Nationalen brauchen wir nicht mehr zu machen und auch nicht das Nationale besonders betonen und überhöhen. Auch Europa und die Welt sind heute unsere Heimaten.

Aber das, was unsere Heimaten, unsere Sprache, unser Zuhause, unser Denken prägte und prägt,  das ist neben der Schaffung von Nachhaltigkeit für die Zukunft wichtig für den Wandervogel.

Denker und Schreiber sagen „echt“ dazu und „Geist des Wandervogel“. Wenn ich aber „deutsch“ und „reich“ und Heimat durchleuchte, dann sind prägende Werte darin verborgen, die es zu erhalten und zu betonen gilt.

Manche sehen besonders die Zukunft, die meisten fast meist den Tag, manche das Gestern. Das ist zu einseitig. Die „Regenbogenbrücke“ vom Gestern übers Heute ist Morgen wird dichterisch öfter beschrieben, fehlt aber in Der allgemeinen Sprache, vielfach in Emotionen, Schule, Politik, Medien, Wirtschaft und Leben.

Wenn ich nicht aufrecht und überzeugt als Lehrer Deutschland mit seiner guten und schlechten Geschichte und Sprache voll vertrete, sondern einfach Teile der Geschichte, des Entwickelns, ausspare, wie soll ich dann Kindern und Jugendlichen sagen, was wichtig ist, was sich bewährt, was in die Zukunft zu tragen ist? Wie soll ich dann „herrlichen, jungen Wesen“ klar den Weg weisen zu ihrem Weg, ihrem Können, ihren Wünschen und Talenten? Wie soll ich das dann besser können, als die meisten Eltern heute?

Am deutschen Reiche soll die Welt genesen war ein verkehrter Spruch von Kaiser Wilhelm 2. Noch verkehrter war Hitlers und Rosenbergs  Ideologie, reinrassig Deutsche als bessere Menschen hinzustellen und andere zu entwürdigen und zu töten.  Der Wunsch von 1848, die Völker deutscher Sprache zu vereinen, war aber richtig und betont das Miteinander und nicht das Ausgrenzen.

Der Wandervogel ist großartig, besonders für den, der ihn möglichst jung erleben durfte.

Für heute, für Erwachsene, für Kinder und Jugendliche, für Zuwanderer fehlen uns oft noch die Worte, gegen falschen Moden, Oberflächlichkeiten und Ablenkungen. Aber wir Wandervögel sind auf dem Weg und einige von uns zeigen ihn. 

Ich hoffe, es kommt bald ein praktisch denkender Mensch, ein Wandervogel, der den Weg aufzeigt, der Wegweiser ist, für Jung und Alt, besser als Fußball, Mammon, Mode, Starkult und Eintagsfliegen.

Es ist an der Zeit, es liegt in der Luft. 

hedo. (Mittwoch, 23.11.22 Rabenhof, Lüttenmark)#

WANDERVOGELGESCHICHTE & DER SINN HEUTE   

Wie ich den Wandervogel erlebte und sehe – Weshalb ich Wandervogel bin?

Um 1892 entstand die erste Wandervogelgruppe am Steglitzer Gymnasium. Eine Gemeinschaft, die raus in die Natur wollte, und leben, was echt, natürlich, ungekünstelt, ehrlich war, möglichst frei von der Enge der Stadt und Freiheit vom preußischen Gehabe.  Dabei ist der Wandervogel bis heute geblieben. Mein Großvater und Vater waren schon Wandervögel, so dass ich von Kind an schon Wandervogel sein darf.

1913 gab es bereits mehrere Bünde und mehrere tausend Wandervögel, die sich in unserem „Wandervogel e.V.“ zum großen Teil zu einem Bund zusammenschlossen. Auf dem Hohen Meißner bei Kassel trafen sich viele Wandervögel und Lebensreformer als >Protest gegen ein großes Brimborium vom Kaiser Wilhelm, der das Datum 100 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig mit Brimborium feiern ließ. Wandervögel entschieden sich für Lebensreform und Frieden und beschlossen mit befreundeten Gruppen die für uns bis heute geltende Meißnerformel: Ich will mein Leben mit innerer Wahrhaftigkeit und vor eigener Verantwortung selbst gestalten (für mich selbst und in Gemeinschaft).

Dann kam der 1. Weltkrieg. Viele Wandervögel sind gefallen. Mädchen und Frauen übernahmen Führungsaufgaben. Der unfähige Kaiser Wilhelm 2 wurde abgesetzt. Demokratie zog in Deutschland ein.  Unser Wandervogelbund hatte nun Bundesmitglieder von Kindern bis zu Erwachsenen. Kurzfristig gab es einen Zusammenschluss mit Pfadfinder, u.a. als Gegenpol zu den aufkommenden Nazieiflüssen.        

 1933 wurden diie freien Bünde verboten, Pfadfinder, Jungenschaften und Wandervogelbünde von Nazis verboten und viele Wandervögel wurden wegen Ablehnung des Naziregimes und wegen ihres Protestes und Freiheitswillens verfolgt. Sie waren gegen eine Staatsjugend. Viele Wandervögel waren im Widerstand. Nach dem Krieg wurden die Wandervogelgruppen auch in der DDR verboten.  Dadurch gab es im Westen 12 Jahre, im Osten Deutschlands  56 Jahre Wandervogelverbote.

In Westdeutschland wurden1946 ‚Wandervogelgruppen wieder gegründet. Unser Bund war im Vereinsregister eingetragen und in Braunschwieg lebten einige Wandervögel, die den Bund für sich beanspruchten. Mehr ist mir darüber nichtbekannt. Wahrscheinlich hat es auch wieder einige Gruppen des Wandervogel e. V. gegeben. Als ich den Rabenhof gekauft hatte und nach Mecklenburg zog, Konnte ich den Wandervogel e. V. 1998 in Lüttenmark wieder gründen.

Unser Bund hat sich langsam entwickelt und hat nun an die 80 Mitglieder, die aus vielen Bundesländern und auch aus dem Ausland bei unseren Treffen dabei sind. Alle, die sich für Mitmenschlichkeit, Weltweitheit, Freundlichkeit miteinander und für Naturkultur sind, können mitmachen und dazugehören. Mit seinen Liedern und zu besonderen Treffen, Festen und Fahrten lädt er offen Interessierte ein. Wer mitmachen will, ist herzlich eigeladen, auf dem Rabenhof in Lüttenmark mitzumachen. Es ist ein Freundeskreis entstanden, der den Bund trägt.                     hedo

Dalarna Jahrelang fuhr ich mit monija einen Sommermonat im Juli nach Dalarna.
-Da, wo die Menschen das Geigenspiel lieben und die herrlichen Dalarna-Musikstücke und -Lieder spielen.
-Da, wo die Menschen den besten Geschmack der Welt haben (Nach meiner Meinung). Wo vielfach ein Zusammenklang von Kunst, Kultur und Natur gefördert und gelebt wird.
-Da, wo meine Freunde Björn und Anja auf ihrem Waldbauernhof im Vogelsang bei Leksand auf Björn Olasgarden leben.

Dalarna, Du fehlst mir. Wegen Alter und Beschwerden ist der Weg mit dem Aufo zu weit. 
Wir hatten in der Blütezeit zur Hochzeit des Jahres um Mittsommer eine Stuga nahe des Siljansess und waren glücklich zwischen Blumen, bunten Häusern, Seen und verwunschenen Wanderwegen in der Bingsjö-Musizier- und Tanzwoche und den Tagen drumrum in Rättvik, Boda, Osbjörka….. Wir tanzten Polskas, Hambo, Walzer und Schottisch und sind Schwedenfreunde geworden. Björn und Anja, wir wünschen Euch alles Liebe, Schöne und Gute. Und in schönen Sommernächten bin ich im Traum und in Gedanken oft bei Euch in Dalarna.  

Blunschli_neu_Kopie.jpeg Wandervogel-Widerstand gegen Konflikteschürer 

DAS HERRLICHE DOPPELLEBEN DER WANDERVÖGEL

Freiheitliches Querdenken der Wandervögel iwt in über 100 Jahren gewachsen

In einer Gedankenwelt ein künstlerisches Doppelleben führen. Ein Doppelleben, das wir statt Romantik, heute „ironische Romantik“ nennen, kühn definiert nach Wandervogelart: Nicht weg von der oberflächlichen Wirklichkeit und nicht weg von harter Realität und Politk. Den 2. Teil des Doppellebens als Bereicherung nennen wir NaturKultur. (Vorläufer gab es bei den jungenschaften.)

Wenn es den Wandervögeln am Himmel nicht gut geht, wird es uns auch nicht gut gehen. Darüber sind wir uns einig. Deutlich sehen wir das besonders, wenn wir uns als Wandervögel bezeichnen und fühlen. Deshalb lassen wir uns den Optimismus und das Vorwärtsdenken nicht rauben, sondern bauen uns in einer Wohlfühl-Oase kein Wolken-Kuckucksheim, sondern eine Denkfabrik in einem fröhlichen, kreativen, musischen und naturnahen Miteinander. So, wie wir mit Fahrten allein und gemeinsam uns die Welt erobern.

Wenn wir die Jahreszeiten besonders betonen, weil es für Stadtmenschen notwendig ist, mit Jahreszeitenfesten, Maibaum, Erntebaum und Waldweihnacht. 

Wenn wir bei unseren Festen mitmachen, die Festtafel mit den Speisen ehren, nicht nur das Fest konsumieren. 

Wenn wir betonen, dass es uns zumeist besser geht, als den Generationen vor uns. 

Wenn wir die Erde und die Vielfalt der Kulturen der Völker lieben und auch unsere Kultur. 

Wenn wir Geld und Egoismus nicht an die erste Stelle stellen. 

Wenn wir Natur schützen und sie uns verlebendigen mit Elfen, Riesen, Zwergen, Sagengestalten, Fahrtenerlebnissen.

Wenn wir Geschichte und Heimat betonen, ohne sie zu glorifizieren. 

Wenn wir miteinander am Feuer singen, die alten Tänze tanzen und dazu musizieren. 

Wenn wir dafür schreiben, denken, sprechen, malen, fotografieren, filmen. 

Ja, so nehmen wir von unseren Treffen einen Reichtum mit nach Hause, den uns keiner nehmen kann, der uns Freude bringt und Kraft gibt und uns hoffen lässt..

Dafür lohnt es sich zu arbeiten, zu denken, zu werben, auch anderen Menschen diese Freude und diese Kraft zu schenken und unseren Wandervogel-Bund zu stärken. Eben: Selbst Wandervogel zu sein, Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche.

Es lebe der Wandervogel. Es lebe unser Bündnis! Fahrwohl! hedo

GRAFIKEN ZUMEIST VON WANDERVÖGELN

zupf_Fahrt_IMG_0710---UWE_Kopie_2_2.JPG P1360903_Kopie.JPG BLUNSCH_TRINKTROLLP1000182_KOPIE.png Blunschli_neu_Kopie.jpgBlunschliFinnland.jpegGänseliesel.JPG  musik_Ritter_mit_Gitarre-n.pngGreif_Wandergans.jpegRabe_17_angst_001_2.jpgSkand-KnabeRindenhorn.gifZUPF_665.jpegSonnenanbeter.jpg  wv_mato_bearbeitet.JPG

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