Wandervogel – Ideen – Innovationen & Traditionen – Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit – Impulse für die Seele – hartnäckiger Aufbau – zünftig

Das Wandervogel – Miteinander hat sich mit seinen Formen und Ideen stets frei, mit Freude und Freundschaft weiter zu entwickeln.

Grund und Basis heißt: Hinaus in die Natur, die Welt, mit Suche, Weiterentwickeln Lebensgestalten, Freundschaft, Naturkultur – und das seit Anfang an vor über hundert Jahr.

Das geht nur im Frieden mit Mitmenschlichkeit und Freiheit.

Nicht umsonst sind Wandervogelbünde von Nazis und in DDR verboten worden und durch ein Stehenbleiben und Überpflegen von Patina und ehemaliger Gestaltungskraft. Dabei bleiben Heimat, Geschichte, Rückbesinnung Fundgruben für die Weiterentwicklung in die Zukunft.


Im Alten sind in der Heimat, in Archiven und Museen viele verborgene Schätze weiterhin zu heben. Die alten Märchen, Bräuche, Götter wurden fast ganz vergessen. Dabei bieten sie viel Kraftmöglichkeiten, die vernachlässigt wurden und werden, ohne übertrieben zu werden.

Für die Gegenwart gibt es in Deutschland ganz klar zu wenig deutsche Kinder, aufbauende Familie mit Traditionen, Feste mit Bräuchen, Ritualen, die wirken. Und es gibt viel zu dominierende Mode, Religionen, Extremismus, Ismen, Ideologien, Dogmen.

Für die Zukunft geht es darum, den Wandervogel weltweit, länderübergreifend zu machen und auch die globale Welt mit ihren Machtveränderungen und auch die Verengungen in Deutschland und Europa genau zu beobachten und zu kritisieren. Klare Weltfahrten von Einzelnen und Gruppen gehören mehr in den Mittelpunkt.

In Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehört stete Veränderung in unser Miteinander mit gleichzeitiger Bewahrung des Bewährten. Das ergibt Spannungen und aus diesen Spannungen hat sich unser Miteinander im Wandervogel dauerhaft zusammenhaltend zu stärken.

So ist das Rezept der Wandervogelideen.

Oberflächliche Moden, Kriegstreibereien, Miliitarismus, Gleichmachereien, Natur- und Kulturzerstörungen bleiben unsere Feinde.

Auch mit wenig Geld die Welt umfahren, Initiativen zu schaffen und das Leben zu gestalten, hat sich immer bewährt.


INNOVATIONEN & TRADITIONEN

Seit 1946 bin ich beim Wandervogel und erlebe ihn. In den 50er, 60er Jahren gabe es einen Höhepunkt. Da waren wir in Hamburg nach dem Verbot in der Nazizeit an die 1000 in verschiedenen Bünden mit Wandervogelursprung. Es prickelte für die meisten, in so einem Bund zu sein. Es prickelte, weil wir Weltfahrten, Lebendigkeit, unsere Lieder und guten Traditionen sowie hoffungsvolle Zukunft vor uns hatten. Viele Bündische konnten studieren, was die Eltern nicht konnten, lernten ein Instrument zu spielen, was in vielen Familien nicht üblich war, übten sich als Hortenchefs für Führungs- und Elternaufgaben, erlebten einen Freiheit, die bisher unbekannt war.

Die Zeit war eine andere, als vor 1933. Noch war vieles vom Machtmissbrauch der Nazizeit nicht verdaut. Noch war das enge, teutsche Denken der Deutschnationalen nicht verarbeitet. Und zwischen freiem Denken und Gefolgstreue der Weimarer Zeit hatten wir noch nicht gelernt zu unterscheiden. Vieles war gut bei uns, fördernd für die Jüngeren, es gab aber enormen Lernbedarf gesellschaftlich, schulisch, beruflich, politisch, der in Familien besonders bei vielen Älteren der Bünde langsam oder nicht aufbauend lief. Dadurch entstand ein Widerstand zwischen Alt und Jung, der sich von Jahr zu Jahr verstärkte und oft unterschwellig lief, weil die Bremser meist helfende, liebenswerte, einflussreiche, wissensreiche Menschen, gar Vorbilder  waren.

In einigen Bünden, besonders denen, die stark von tusk beeinflusst waren, war die die Kritik an alten Bundesformen, Regeln, Führungsstil stärker. Die Gruppen waren selbstbestimmter. Andere Gruppen und Bünde wie Reformjugend, Waldjugend, Segelgruppen, Lebensbünde, regional – kulturelles Kleinststadtwirken bauten sich Spezialgebiete aus, die nicht nur auf ein paar Jahre „Jugendbewegung“ ausgelegt waren, sondern errichteten ein Art von Generationentreff.

Die wirkliche, inhaltliche Auseinandersetzung in den Bünden: Was ist das Beste für jungen Menschen kommt und kam in den Jugendbünden zu kurz. Die gesellschaftlichen Veränderungen wie Ganztagsschule, Wertigkeit von Kindern und Jugendlichen in der Gesellschaft, Widerspruch im Kapitalismus und Persönlichkeitswerdung, Wichtigkeit von freien Gruppen, Männergruppen, Frauengruppen, gemischten Gruppen machen Menschen von Jahr zu Jahr schwerer, ihren Bund mehrere Jahre als Mittelpunkt ihrer freien Zeit zu sehen.

Das eigene Leben allein und gemeinsam den eigenen Wünschen und Fähigkeiten nach freiem Willen zu gestalten, wird von Bünden nur teils gefördert und gefordert. Für viele können die Bünde da nicht auf Dauer genug Anregungen und Freiraum bieten. Oft können Bünde nicht einmal genug Abwehr gegen Mode, Materielles, Sportgruppen, Pauschalreisen, Konsum …. bieten. Dadurch wandern viele sowohl anspruchsvolle wie verführbare älter werdende Mitglieder ab.

Für die Bünde – besonders für Wandervögel – ist es notwendig, dass mitreißende, anregende Freundes- und Gesprächskreise, Treffen, Fahrten, Feste mit der Zeit gehen und das wichtige an Impulsen, Weiterlernen, Musischem für die Seele herauskristallisieren und mit Freude vermitteln. Da gilt es sich zusammen zu tun und auch voneinander zu lernen. h


Freundschaft, Lieder, Weltfahrten, gute Gesprächsmittelpunkte, frei mit Impulsen, Innovationen, Traditionen, Zuverlässigkeit und hartnäckigkeit gibt es nicht ohne weiteres.

Regionaler und überregionaler Nestbau ist dabei für ständige Wandervogelerneuerung wichtig und notwendig. Die guten, alten Ideen und Formen stets erneuern.

Die Wandervögel, die Nester aufbauen nenne ich zünftig.


 

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