MÄRCHEN SAGEN HISTORIE GESPRÄCHE

Material für Teestuben-, Kamin- und Hortenabende


Unser Greifenmärchen  „Das Greifenkind“ 

Der Greif war ein Kind geboren aus der Asche und stieg für die Zukunft wie ein Phönix in die Lüfte und suchte nach einem Zuhause. Es suchte in vielen Ländern bis es in Deutschland ein verwunschenes Haus fand, in dem ein Erzieherpaar lebte.

Das Erzieherpaar war der Heimat sehr verbunden, liebte und pflegte die Bäume, die Blumen, die Schwalben, die Lieder und schönen, alten Geschichten der Landschaft und der fernen Länder. Die Beiden unterrichteten viele Kinder, und hätten gern die Schätze ihres Wissens auch an eigene Kinder weitergegeben.

Das spürte das Greifenkind, dort ließ es sich nieder und verwandelte sich in ein Kind. Die Erzieher waren sehr erfreut, als sie das Kind fanden, nahmen es an Eltern statt und erzogen es in ihrem Sinne für die Umwelt, für die Länder, die Völker und den Frieden.

Das Greifenkind hatte von seinen Eltern viel mitbekommen von. Der Ahnung ans Fliegen, von wunderschönen Ländern, von Kulturen vieler Völker und von der Nistpflege und vom Zusammenhalt der Wandervögel.

Als es angstfrei aufwuchs, mit langen Haaren, schön gekleidet mit Bauernkittel, grünen Socken, Barfußschuhen und den schönen Geschichten und Ansichten ihrer Eltern, da war ihm das Lernen leicht in er Schule, und die Freundschaften der Kinder flogen ihm zu. Das Glück war ihm hold.

Was war da näher, als eine Gruppe zu bilden mit Kindern, die auch gern sangen, die Weite und Freiheit liebten, gern in die Wälder, an die Seen und in weitere schöne Landschaften zogen. Mit Fahrrädern machten sie sich auf die Strümpfe und eroberten sich ihre Heimat in immer weiteren Kreisen.

Sie gewannen Freunde auch außerhalb in anderen Städten, feierten, musizierten, tanzten, filmten und spielten zusammen und trugen ihre Gedanken an viele Schulen zu Erziehern und Lehrern. Es wurde ein Miteinander, das in der hektischen Zeit ein Ruhepol war, der zur Selbstsicherheit und Persönlichkeit der Kinder führte.

Mehrere von ihnen studierten und wurden auch Erzieher, Künstler und Politiker. Sie fanden Wege, die Freude und Gemeinsinn vor Konsum und Egoismus stellen. Sie entwickelten eine Festkultur, eine schöne Sprache und Schreibe und vor allem Herzlichkeit und Freude.

Dass sich mehr und mehr Gruppen bildeten, war kein Wunder. Sie lernten von den Alten und fanden neue Wege für die neue Zeit und wurden zu Persönlichkeiten. Ihrem Grundsatz der weltweiten Mitmenschlichkeit mit Gemeinsinn blieben sie treu.

Und sie gedachtem des magischen Greifenkindes, das ihnen ihren Bund von Wandervögeln beschert hatte, indem sie einen Goldgreifen trugen an ihrer Kleidung, ein Fähnchen hatten mit dem Goldgreifen und auch ihre Liederheft so nannten.

Und wenn Du heute einen Menschen siehst, der mit Stolz und Freue einen Goldgreifen trägt und diese Geschichte kennst, dann weißt Du, dass es nur ein paar Schritte braucht, dass ihr Euch näher kommt. Das ging und geht vielen so. Drum gibt es viele, die gern an das Greifenkind denken, das ihnen bis heute Freude und Frieden schenkt.

Das Märchen von den bündischen Wanderern zwischen 2 Welten

Eigentlich ist die nachfolgende Geschichte gar kein echtes Märchen, sondern nur ein Erklä­rungsversuch für eine reale Wirklichkeit in Märchenform. Diese Geschichte hat also Elemente des Märchens und hat Elemente der realen Wirklichkeit. Sie beginnt wie alle Märchen mit „Es war einmal…“, aber sie endet ziemlich sachlich ohne „Und wenn sie nicht gestorben sind…“. Denn sie mündet in eine etwas wundersame reale Wirklichkeit, die hoffentlich noch eine lange Zukunft hat.

Es war einmal vor vielen Jahrhunderten, da lebte eine junge, schöne, neugierige und unter­nehmungslustige Elfen-Königstochter. Die hörte viel von der Welt der Menschen erzählen, von den Städten und Dörfern, den Straßen und Burgen und von der harten täglichen Arbeit. Das kann sich eine Bewohnerin des Elfenreiches kaum vorstellen, denn im Elfenreich gibt es nur romantische Räume, einsame Wälder, kleine Seen, liebliche Wiesen, tanzende Nebel, meistens schönes Wetter und vor allem herrliche, mondhelle Nächte. Man verbringt dort den Tag und die Nacht mit süßem Nichtstun und kümmert sich nicht um das Morgen, denn zum Essen findet man im Elfenreich reichlich, große Blüten mit viel Honig, süße Früchte und schmackhafte Kräu­ter. Und alle Elfen sind von Natur aus die gutmütigsten Wesen, die man sich denken kann. Es gibt unter ihnen keinen Krieg und keinen Streit und keine Konkurrenz. Weil aber die Elfen-­Königstochter neugierig auf die ganz andere Welt der Menschen war, ging sie abends oft an der Grenze des Elfenreiches zum Menschenreich spazieren. Von dort konnte sie von weitem die Städte, Dörfer, Straßen und Felder der Menschen sehen. Weiter ging sie nicht, denn wenn ein Bewohner des Elfenreiches einmal die Grenze zur Menschenwelt überschreitet, dann findet er nicht mehr zurück ins Elfenreich. Das ist einfach so und das wusste die junge Elfen-­Königstochter.

Zur selben Zeit gab es in der Welt der Menschen einen jungen, schönen, feinfühligen Königs­sohn. Dem war oft die harte Welt der Menschen, der Politik, der Kriege und der Konflikte leid und er ging dann zum Ausspannen und zur Erholung ans Ende der Menschenwelt, dort wo die Wälder immer dichter werden und wo weiter hinten das wundersame Elfenreich beginnt. Über die Grenze ging er aber nicht, denn wenn ein Mensch ins Elfenreich eindringt, dann findet er nicht mehr in die Welt der Menschen zurück. Das ist einfach so und das wusste der junge Kö­nigssohn.

Genau an dieser Grenze lag damals ein kleiner, stiller, verwunschener See mit Seerosen und blühenden Büschen an seinem Ufer. Und hier trafen sich einst zufällig zur Abendzeit die junge Elfen-Königstocher und der junge Menschen-Königssohn. Und weil die Grenze zwischen dem Elfenreich und der Menschenwelt keine streng kontrollierte Grenze mit Schlagbäumen und Grenzzäunen ist – es gibt nur einige gut versteckte Wächter auf beiden Seiten – und weil der genannte See gewissermaßen eine Art Niemandsland war, so hatte es für keinen der beiden ernste Konsequenzen, wenn sie sich gemeinsam an eine schöne Stelle am Ufer hinsetzten.

Beide verliebten sich sofort ineinander und erzählten sich gegenseitig von ihrer jeweiligen Heimatwelt. Der Königsohn erzählte von der Arbeit der Bauern, von den Erzeugnissen der Handwerker, von den Schulen und Bibliotheken und von den Erfindungen der Techniker und Ärzte. Die Elfen-Königstochter hörte aufmerksam zu und fand, dass das Leben der Menschen abwechslungsreicher und interessanter wäre als das der Elfen. Und sie erzählte von dem herr­lichen Gesang der Vögel im Elfenreich, von dem wundervollen Blütenduft und von der dortigen Sorglosigkeit. Für immer erschien dem Menschen-Königssohn ein solches Leben allerdings langweilig, aber für eine begrenzte Zeit eine wunderbare Welt der Erholung.

Als der Morgen zu grauen anfing und sie sich eigentlich hätten trennen müssen, da fragte der Menschen-Königssohn die Elfen-Königstochter, ob sie seine Frau würde, er könne sich kein anderes Mädchen als seine Frau vorstellen. Und sie sagte gerne ja, denn im Elfenreich kannte sie niemanden, den sie so lieben würde wie diesen Menschen-Königssohn. Nun musste aber einer auf seine angestammte Heimat verzichten und sie überlegten, wer das wohl am besten sein könne. Nach kurzer Zeit erklärte sich die Elfen-Königstochter bereit, auf ihre Elfenreich-Staatsbürger-schaft zu verzichten, denn die Welt der Menschen sei interessanter und vielfältiger als das Elfenreich, so unbeschwert es sich dort auch leben ließe. Und sie folgte dem jungen Königssohn in die Welt der Menschen zum Schloss seines Vaters, wo bald eine große Hochzeit gefeiert wurde. Und alle waren froh über die junge Frau des Königssohnes, denn sie bezauber­te alle durch ihre Natürlichkeit und Unbeschwertheit.

Die erste Zeit vergaß sie ihr Elfenreich, denn sie wollte das Wissen und das Können der Men­schen kennen lernen. Aber irgendwann begann sie sich nach dem Nebeltanz im Elfenreich, nach der dortigen Sorglosigkeit und den wundersamen Landschaften zurückzusehnen. Das merkte der junge Königssohn. Er selber war die ganze Zeit, in der er seiner jungen Frau die Menschenwelt zeigte, nicht dazu gekommen, in die stillen Wälder und an die wundersamen kleinen Seen zu gehen und die Menschenwelt eine Weile zu vergessen. Deshalb beschlossen sie, wieder an den kleinen See an der Grenze der beiden Welten zu gehen und dort sorglos zu sitzen wie damals, als sie sich kennen lernten. Und als sie so da saßen, kamen die vielen Freundinnen und Hofdamen der ehemaligen Elfen-Königstochter und waren sehr traurig, dass sie ihre Elfen-Königstochter verloren hatten und beteuerten unter Tränen, dass ihnen das gan­ze schöne Elfenreich jetzt langweilig und leer erschiene. Da machte ihnen die ehemalige Elfen-­Königstochter den Vorschlag, mit ihr in das Menschenreich zu kommen. Und alle stimmten freudig zu.

Am nächsten Abend lud der Menschen-Königssohn alle seine Freunde und Diener zu einem großen Fest ins Schloss, zu dem natürlich auch alle Freundinnen und Dienerinnen der ehemali­gen Elfen-Königstochter kamen. Und schnell ging es den Königssohn-Freunden und -dienern und den Elfenkönigstochter-Freundinnen und – Dienerinnen genau so wie es zuvor den beiden Königskindern ergangen war. Sie verliebten sich ineinander, jeder Menschenjüngling in eine Elfenjungfrau und bald fand eine große Massenhochzeit im Schloss statt.

Aber nach einer Zeit ging es den neu ins Menschenreich gekommenen Elfen so wie ihrer ehe­maligen Königstochter. Sie sehnten sich nach der Ungezwungenheit, der Unbeschwertheit, dem Blütenduft, dem Vogelgezwitscher, den Nebeltänzen, den Abendstimmungen und den lieblichen Seen des Elfenreiches. Und deswegen ging nun regelmäßig der ganze Hofstaat, wenn er die harte, raue, anstrengende Wirklichkeit der Menschenwelt leid war, für eine Zeit in das Grenzgebiet zwischen dem Menschen- und Elfenreich, meistens an den kleinen lieblichen See, wo alles angefangen hatte. Und die Bewohner des damaligen Menschenreiches schüttelten deswegen manchmal verwundert die Köpfe, sagten aber nichts weiter.

Nun müsste eigentlich dieser Teil wie jedes Märchen enden mit „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch glücklich in diesen beiden Welten“. Aber so endet dieses Mär­chen nicht, sondern jetzt mündet es langsam in die Wirklichkeit. Denn im Elfenreich hat man Kinder sehr gern und deswegen gibt es dort sehr viele Kinder. Kinder stören die Eltern nicht bei ihrer Lebensverwirklichung, Kinder hindern nicht am Sparen und sie belasten nicht die Ner­ven. Deswegen wünschten sich alle ins Menschenreich eingeheirateten Elfen auch viele Kinder, allen voran die Elfen-Königstochter. Und diese Kinder heirateten wieder andere Menschenkin­der und gelegentlich lernte ein solcher Menschensohn mit Elfen-Vorfahren im Grenzgebiet zwi­schen den beiden Reichen wieder eine Elfen kennen und lieben, die bereit war, ins Menschen­reich einzuheiraten. Und manchmal soll es sogar ein Elfe gewesen sein, der aus Liebe zu einer Menschentochter bereit war, in das Menschenreich überzuwechseln. Und alle diese Menschen­Elfen-Nachkommen und deren Nachkommen trugen 2 Seelen in ihrer Brust, eine Menschensee­le und eine Elfenseele. Sie lebten einerseits ganz gerne in der Menschenwelt, sehnten sich aber andererseits immer wieder auch nach der Elfenwelt.

 

Und nun kommt das Wesentliche: Alle Nachkommen jener Ehepaare, bei denen ein Elternteil aus dem Elfenreich stammte, hatten also dieselbe Sehnsucht nach den beiden Welten in sich. Wenn ihnen das nüchterne Menschenleben leid war, dann gingen sie in romantische, einsame Gegenden mit Wäldern, Seen, Burgen, Blüten, Nebeltanz und Vogelgezwitscher und lebten dort eine Zeitlang unbeschwert und sorglos, bis das Interesse an der vielfältigen Wirklichkeit des Menschenreiches wieder in ihnen erwachte. Das ist bis heute so geblieben und deswegen ist es anzunehmen, dass auch die echten Bündischen irgendwie von solchen Menschen-Elfen-Eltern abstammen und, bei jedem unterschiedlich viel, eine solche Elfen-Sehnsucht in sich tragen.

Sie sind deswegen mehr oder minder Halb-Elfen oder auch Elflinge. Nur so ist es zu erklären, dass sie gelegentlich oder regelmäßig aus ihrer jeweiligen Wirklichkeit ausbrechen müssen in eine romantische Unbeschwertheit, die mehr oder minder dem Leben im damaligen Elfenreich ähnelt. Sie sind bis heute „romantische Wanderer zwischen 2 Welten“. So könnten zumindest die historischen Zusammenhänge sein. Und damit endet jetzt dieses Halbmärchen.


Nach einer Ideenvorlage (in der kleinen Schrift: Wandervogel, Nr. 32, S.5, „Elfenkreis“, Schrift des Wandervogels e.V., ) gedichtet von Helmut Wurm

Die „Blaue Blume“ Moni O.

„…wer die blaue Blumen finden will, der muss ein Wandervogel sein“. In b¸ndischen kreisen ist dieses Lied („Wir wollen zu Land ausfahren…“ ) reichlich bekannt.Die Blaue Blume – Symbol aus der Romantik das für Sehnsucht seht und Liebe, für die Suche nach dem persönlichen Glück und dem Lebenssinn. Der Begriff geht zurück auf das Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“ von Navfalis, in dem eine blaue Blume als Traumblüte erscheint.

Wahrsdcheinlich handelt es sich dabei um keine bestimmte botanisch nachweisbare Pflanze, sondern um eine Chiffre. Man nimmt jedoch an, dass es sich in der Form um die Kornblume handelt. Ich will mich hjier also auf diese konkrete „blaue Blume“ konzentrieren.

„Es bl¸het im Wald tief drinnen die blaue Blume fein“ – das stimmt natürlich nicht f¸r die Konblume. Sie w‰chst vorwiegend im Konrfeld, auf Schuttplätzen, an Wegr‰ndern. Da sie als Unkraut chmisch weitgehend verncithet wurde, steht sie heute unter Naturschutz. Sie bl¸ht von Juni bis September und ist zweijährig. Wenn man sie trocknen will, sollte man sie als B¸schel kopfunter aufhängen, sont geht die blaue Farbe verloren.

Als Heilpflanze hat die Konrblueme keine grofle Bedeutung. Icdh michsce sie gerne in meine Kr‰utertees, damit diese
bunter aussehen. Empfehlen kann ich auch, die h¸bschen, jungen, blauen Bl¸tenkˆpfe ¸ber den Salat zu sreuen. Sie sind essbar. In der Volksmedizin werden die zerquetschten Bl¸ten vor allem gegen Augenleider aufgelegt, auch zur Wundheilung. Der Volksglaube sagt, man d¸rfe keine Konrblumen ins haus nehmen, weil sonst das Brot schimmelt..

Die Kornblume hat im Brauchtum groflen Symblowert, z. B. bei Erntefestenm, im Johanniskranz. Sie war auch Erkennungszeichen plitischer Gesinnung. Als Lieblingsblueme von Kaiser Wilhelm war sie sozusagen deutsches nat8ionalabzeichen. Die Nazis haben das ¸bernommen. Bei der German-America-Steuben-Parade in New York ist sie bis heute das Symbol.

Wahrscheinlich spielt die Farbe Bleme eine Rolle f¸r die Symbolik. blau steht f¸r ƒTreue und Zuverl‰ssigkeit, f¸hr Ruhe und Tiere, f¸r tr‰umerisches Stimmung und Sehrnuscht. Blau ist die beliebteste Farbe, sie wird in der Werbung sehr bewust eingesetzt, um Vertrauen und Zuverl‰ssigkeit beim Kunden und erwirken.

Chamisso, Goethe, Eichendorff suchten nach der blauen Blume und schrieben dar¸ber.
Wir „Wandervˆgel“ lassen uns von unserer Sehnsucht treiben, sie weiter zu suchen.

Virtuelles Wettermärchen

Das Nachtgespenst hustete. Der Troubadix rülpste und die Butterhexe übergab sich. Der Miesepeter verspritzte Gallenschlamm, und der Wetterfrosch resignierte. Bis der Obergallo im gläsernen Turm erwachte, wachgeküßt von der Regenfrau Ulrike und verwandelt durch fröhlich gezinkten Buchenstäbe der Wetterhexen. Verwandelt in einen liebenswerten Prinzen, der sein Völckchen zu Denken und Freude anregt.

Könnte das sein? In unserer fröhlich-unheilen Netzwerk-Liberalität wäre das nicht nur genehmigt, sondern erwünscht – eben, Leser mit Absurdem zu erfreuen? Einzuschleimen und sich dann daran aufzugeilen?

Immerhin – Leser haben dann die weite Spannbreite zwischen zwei Alter-nativen: Zwischen Gift und Galle einerseits und Lebensfreude mit Sonnenschein andererseits. Und – so sie denn wollen – können sich auf dem Regenbogen zwischen Schlechtwetterfronten und Hochwetterlagen die Mühe machen abzuwägen, was ihnen gefällt und wie sie lieber lernen:

Zwischen chaotisch-arrogantem Holz- + Satzhackern und schlichter Fröhlichkeit mit Stil und Ton.

Wer aber nach jedem Satz wie von der Tarantel gebissen hüpfende Kommas produziert, in Stinkstiefeln auftritt und sich als nimmersatter Zeilenquasseler produziert, braucht den es nicht zu wundern, wenn seineTastenergüsse piepegal und platzschaffend  gelöscht werden?

Die Ersten, die merken, um wen es bei diesem Rätsel-Märchen geht, können das outen. Wer ständig vor der Kiste sitzt, hat die größte Chance.

Humor gibt es auch bei Jugendbewegten. Und nicht nur schwarzen, roten oder braunen!

hedo


WAS WIR VON GÄNSEN LERNEN KÖNNEN

Nemoj Kate 20.6.2014 Märchen zum Tanz

Die Großmutter war frühreif und wurde schwanger, bevor sie ihre Lehre fertig hatte.

Der Junge heiratete sie nicht. Sie war erst 16 , als sie eine Tochter bekam.

Viele Jahre war sie besrogt, dass es ihrer Tochter ‰hnlich gehnen möge und sagte oft: Tu es nicht, Katie, nemoj kate.

Die Tochter aber war natürlich ebenso frühreif und früh verliebt, wurde sie früh schwanger und ihrer Geliebter verließ sie. Auch sie hatte ihre Lehre nicht fertig und bekam eine Tochter. Das „Nemoj Kate“ ihrer Mutter hatte nix genutzt, aber dennoch sagte auch sie zu ihrer frühreifen Tochter: Nemoj kate.

Auch katie war mit 15 verliebt, voll entwickelt, wunderhübsch. Sie hatte einen lockig-lieben, st¸rmischen Liebsten mit schwarzen, blitzenden Augen. Wie sollte sie widerstehen?

Ihre Mutter, ihre Oma und salle sagte „Nemoj Kaze“. Zwar hatte sie das Abi nocht nicht im ƒrmel und in der Schultasche, aber im Unterschied zu Mutti und Omi hatte sie darin die Pillen.

Und als auch ihre Liebster, der Studten, sagte: Nemoj Kate, erst das ABi. Da sagte Katie: „Ich will die Jugend geniflen, die Nächte am Strand mit Feuer und Tanz.“

Ich nehm die Pille, das ist der Unterschied, ich lebe heute und hab die Freiheit und mˆchte lieben, ohne unterdr¸ckt zu sein.

NEMOJ KATE -LIED UND TANZ

  1. Nemoj, nemoj, nemoj kate du bist jung und darfst dich nicht verlieben

nemoj, nemoj, nemoj kate, durch du hast dich falsch entschieden.

Du wirst schwanger, kriegst eine Baby, keine Arbeit, keine Lady.

||:Wenn in Nächten Mädchen lachen, musst du zu Hause sitzen, beim Kindchen wachen. :||

  1. Nemoj… Kannst du die Lieben nicht verschieben

nemoj…. kannst du nicht aufhörn mit dem Lieben

Deine Omas war im Dorf Dreck. Deine Mutter musste auch von zu Hause weg.

||: Wenn in den N‰chten M‰dchen lachen, mussten sie f¸r andere Drecksrabeit machen. :||

  1. Nemoj ….. du kannst dir deinen Liebhaber aussuchen

nemoj…. und backst ihm nen Geburtstagskuchen.

Du nimmst die Pille, kriegst noch kein Baby, und du studierst, wirst eine Lady.

||: Wenn in den Nächten die Mädchen wachen, kannst du die Jugend nutzen, lernen, lieben lachen. :||

Märchen von Geld

Eine realistische Erzählung vom Reichwerden über den inneren Reichtum hinaus

Es gab mal einen der klügsten Menschen, den Juden Rothschild, der arm wie eine Kirchenmaus in die USA kam und begann, als Tellerwäscher zu arbeiten. Er hat rein gar nichts an Eigentum, aber er hatte einen Freundesbund mit Menschen, die einander eng verbunden waren.  Sie hatten sich Gedanken zum Geld gemacht und die Kraft der Zinsen erkannt.  Dass die Zinswirtschaft für den von starkem Nachteil ist, der sie nicht  auch für sich nutzt. Wenn Welt und Wirtschaft so sind, dass sie nicht mal mehr von vielen geändert werden können, dann heißt es doch, die Vorteile dieses Systems auch für sich zu nutzen, ohne die eigene Disziplin, die eigenen Wertvorstellungen aufzugeben.

Rothschild wusch seine Teller, hatte böse, dumme Chefs über sich, wurde herum kommandiert und ausgenutzt. Ich kann verstehen, dass ihm das nicht gefiel.  Er war zwar sehr intelligent, aber auch sehr jung, hatte noch keinen Beruf  gelernt, war von seiner Familie verstoßen und fand keine andere Arbeit. Also musste der die bösen Chefs ertragen, wie viele andere auch. Mit etwas Geschick ging das auch, aber die Arbeitszeiten waren enorm lang. So lang, dass er keine Kurse oder Abendschulen besuchen konnte. Auch hatte er nur sonntags frei. Da traf er seine Freunde und beriet sich mit ihnen. Sie waren auch junge, berufslose Kirchenmäuse und konnten ihm geldlich und beruflich nicht viel weiter helfen. Sie hatten aber eins: Intelligente Gespräche. Die entwickelten sie weiter, um aus ihrem Schlamassel heraus zu kommen. Rothschild wurde ihr Wortführer und Vordenker.

Rothschild sagte sich, dass er mit radikaler Disziplin 50% von seinem kargen Lohn drei Jahre lang zurücklegen müsse, um hier und dort etwas Geld für so anzulegen, dass es Gewinn brachte. Er machte sich genau darüber Gedanken und fand rentable kleine Existenzgründen in seiner Wohngegend, denen er Geld gegen Gewinn verlieh. Er hatte beobachtet, dass da, wo der Laden läuft, von Selbständigen drei- oder viermal so viel verdient wird, wie von berufstätigen Angestellten. Es wird aber dann, wenn eine Geldquelle sprudelt, oft noch mehr an Kapital benötigt, als durch Eigeninvestitionen zu bezahlen ist. Und es gibt eine hohe Rendite, oft viel höher als ein niedriger Zinssatz.

Rothschild verlieh sein Gespartes. Dadurch bekam er Kontakt zu einem guten, klugen Chef. Als der von seinem Sparsystem hörte und erfuhr, dass er Geld von einem Tellerwäscher lieh, sagte er sich sofort, dass das ein guter Finanzplaner für ihn sei und stellte Rothschild ein. Der verdiente nun das Zehnfache von dem, was er vorher verdient hatte, ohne dass er unverschämt war und nun auch Freizeit und mehr Kraft zum Nachdenken und gute Gespräche hatte.

Rothschild entschied sich, nach seinem System weiter zu sparen und zu investieren und war in ein paar Jahren so weit, dass er selbst erste eine und dann mehrere Firmen gründen konnte. Nach fünfzehn Jahren dann gründete er schon seine eigene Bank mit den Aspekten hoher Renditen. Und schließlich gelang es ihm sogar, in einigen prosperierenden Wirtschaftszweigen wie der Erdölbohrung und der Lebensmittelproduktion einen gewissen Einfluss zu bekommen.

Das war vor etwa 150 Jahren. Heute gibt es so viele Superreiche, dass so ein Start für die meisten Menschen utopisch ist. Vor allem, weil heute bei Sparern alle paar Jahre durch die Weltwirtschaft mit Bankenblasen, Wirtschaftspleiten, Superspekulationen und Zinsbeeinflussungen abgesahnt wird. Da muss man schon viel Geld, Beziehungen und täglich hartes Engagement haben, um durch diese verschleierten Kurse durchschauen zu können. Aber Du siehst, dass der Dax im allgemeinen doch immer weiter steigt, was deutlich macht, dass viele daraus ihren Gewinn ziehen.

Rothschild hat sich durch seine pragmatische Geldeinstellung nicht korrumpieren lassen. Obwohl er auch äußerlich reich wurde, wurde er glücklich und vermittelte vielen die Möglichkeit, selbst zu Unabhängigkeit und äußerem Reichtum zu kommen.

Wir als Wandervögel schreiben zwar unsere Namen klein. Das Geld aber denken viele von uns klein. Die Kraft, die Macht, die Magie des Geldes nutzen die meisten nicht für sich, sondern bleiben abhängig von anderen und außen arm, auch wenn wir vielleicht innen reich sind. Dabei haben wir uns doch durch unsere Meißnerformel geschworen, unser Leben mit innerer Wahrhaftigkeit selbst zu gestalten. Ohne Geld verzichten wir vielfach auf Mobilität, Unabhängigkeit von schlechten Chefs, auf Selbständigkeit und Gestaltungskräfte, die uns ohne Geld nicht gegeben sind. Es lohnt sich, über den großen Rothschild und seine Ideen nicht nur einmal gründlich nachzudenken, sondern auch zu probieren, wie die Kraft und Vermehrung des Geldes von Dir, von mir persönlich genutzt werden kann. Mit dem Gestalten Deines Lebens aufzuhören, weil kein Geld da ist, kann nicht Sinn der Meißnerformel sein. Oder?

hedo


MÄRCHEN UND SAGEN ZUM VORLESEN ODER ERZÄHLEN

Wir freuen uns, wenn wir gute Erzähl- und Vorlese – Geschichten für Jugendliche bekommen. Das hilft uns dabei, euch alternativ gutes Material zur Verfügung zu stellen.

EULENSPIEGEL –

STÖRTEBEKER –

KLABAUTER

KLEIN ERNA

FRAU HOLLE

KALEVALLA

Lieber Freund du mein Gefährte Kalevala - Text 2.jpg

DAS NONNENKLOSTER AM SCHAALSEE

Am Schaalsee in Zarrentin bauten fleißige Nonnen eine große Kirche und ein Kloster. Ihre Baukunst war wunderschön. Die Menschen der Umgebung strömten in Scharen zum Kloster, um dieses hübsche Wunderwerk sich anzusehen und die fleißigen Nonnen zu preisen.

Nur ein halbes Stündchen entfernt angelte auf der Teufelsbrück an einer kleinen Halbinsel auf der Westseite des Sees der Teufel. Er hattde den Klosterbau beobachtet, grämte sich, kraulte seinen Pferdefuß, fletschte die Zähne und sann auf Rache.

Da kam ein kleines wunderschönes, fränkisches Nönnlein des Weges und fragte ihn, wo der beste Angelplatz sei. Sie müsse viel angeln für das Einweihungsfest des Klosters, denn viele Gäste würden schon am nächsten Tag erwartet. Und am liebsten würde sie Goldmaränen angeln, die es in ihrer Heimat im Bodensee gäbe.

Der Teufel, bieder in Wams und Kniehose gekleidet mit einem Hut, der seine Hörner versteckte, antwortete mit sanfter Stimme: Mein liebes Nönnlein, hier im Schaalsee gibt es keine Goldmaränen, aber ich wüsste schon einen Weg, Dir einen großartigen Fang bis Mitternacht zu besorgen, Du müsstest mir dann nur Seele und Körper verpfänden. Das wäre doch ein fairer Handel, wie Du ihn nicht besser haben könntest. Du bekämest Maränen einen Riesenkorb voll.

Das Nönnchen war zwar klein, aber nicht dumm. Und sie erkannte den Teufel an seinem schwefligen Mundgeruch und am Pferdefuß. Sie überlegte ein Weilchen und sagte: Ich bin einverstanden, aber die Maränen müssen vor Mitternacht in Zarrentin vorm Kloster sein. Der Teufel grinste und rieb sich die Pfoten und stimmte zu.

Das Nönnchen aber eilte nach Hause, kletterte an der Kirche bis zum großen Zeiger der Uhr und hängte sich daran, dass er eine fünf Minuten vorgeschoben wurde.

Als der Teufel mit den Maränen angeflogen kam, läutete schon die Glocke 12 Uhr. Der Teufel bekam einen Schreck und ließ vor Schreck seinen Riesenkorb mit en Fischen in den Schaalsee fallen. Seither gibt es im Schaalsee Goldmaränen.

Und wenn ihr Glück habt, könnt ihr nachts um 12 beim Kloster die Nonnen lachen hören und an der Teufelsbrück hören wie der Teufel flucht. Der Fischer hat seither in Zarrentin sein gutes Auskommen. Und wenn Du noch nicht weißt wie gut Goldmaränen schmecken, dann solltest Du Dir dort eine holen.   Erzählt von hedo

Das Märchen von Legebatterien und armen Menschen

Wisst Ihr Kinder, was Legebatterien sind? Natürlich nicht! Doch? Aber ich will Euch dann die Geschichte erzählen, weshalb die Legebatterien entstanden sind, und weshalb es sie immer noch gibt. OK?

Da waren ein paar sehr reiche und kluge Leute, die überlegten, wie sie noch reicher werden könnten. Das kann ich verstehen. Zusammen mit ihren Kollegen waren sie so reich, dass sie nur noch reicher werden konnten, wenn sie den Armen mehr zu verdienen gaben, damit sie gut zu essen hatten, länger arbeiten konnten und mehr Geld zum Ausgeben hatten, dass die Reichen dann mehr verdienen konnten. Ein guter Gedanke, gut für alle.

Aber einigen Superreichen genügte das noch immer nicht, sie wollten mehr und mehr verdienen. Sie bauten bessere Maschinen und Computer, dass sie billiger produzieren könnten, als die anderen Reichen. Dadurch wurden viele arbeitslos. Die Arbeiter hungerten wieder oder bekamen nur ein Minigeld vom Staat, der jedoch selbst schon viele Schulden hatte, weil er den Reichen schon so viele Zugeständnisse gemacht hatte. Es gab Unruhen und Streiks, und es wurde Politiker gewählt, die den Ärmsten das Blaue vom Himmel versprachen, was sie selbst nicht halten könnten. Und die Wirtschaft ging den Berg hinunter. Das war selbst für die Superreichen schlecht. 

Da überlegten sie, wie sie trotzdem mehr verdienen könnten, Zuerst sollten die Politiker wieder an die Macht kommen, die ihnen noch mehr Zugeständnisse machen würden. Um das zu erreichen kauften sie sich die besten Psychologen der Welt, die größten Zeitungen und sogar Fernsehsender. Und dann überlegten sie, wie sind Waren produzieren könnten, die die Armen und Arbeitslosen selbst dann kaufen könnten, wenn sie nur das Minigeld bekämen. 

Sie züchteten massenweise Gemüse und Gengetreide mit giftigem Dünger, ließen Hühner und Schweine nicht mehr normal aufwachsen, sondern sperrten sie in ganz enge Ställe, dass sie nicht mehr frei und normal leben konnten, fütterten mit Hormonen und Antibiotika und legten Fließbänder unter die Hühner, dass die Eier darauf gelegt werden mussten, um übers Fließband gleich zur Verpackung fahren zu können.

Die Eier kann man erkennen. Das Gelb ist nicht so intensiv. Das Fleisch der Hühner schmeckt längst mehr so gut, sondern ist wässerig und viel ungesunder. Auch das Schweinefleisch schmeckt nicht mehr so gut und in anderen Ländern als in Deutschland, wo das Vieh noch frei herum laufen kann, schmeckt es viel besser. Viele Menschen essen nun Fleisch nicht mehr gern. vor allem dann, wenn sie wissen, dass ein Küken nur 50 cm Platz mit Tag und Nacht Licht sein ganzes Leben lang hat, auch wenn es groß geworden ist. Das nennt man „Legebatterien“..

Wer nun das Leiden der Tiere nicht mag und kein Fleisch mehr essen will, muss ja zumindest Gemüse essen. Und auch da ist der maschinelle Massenanbau mit starkem Dünger und starken Giften schon weit fortgeschritten. Dann wachsen viele Sachen dreimal im Jahr, statt einmal und ganz groß und kräftig, aber voll Wasser und längst nicht so geschmackvoll und gesund wie Biogemüse. Aber das können wieder die Armen nicht kaufen. Wer aber aus einer Familie kommt, wo die Eltern arbeitslos sind, der kann sich teures Biofleisch nicht leisten. In vielen Geschäften gibt es das gar nicht, oft nur in Bioläden oder auf Biohöfen.

Für die Superreichen ist wichtig, dass die Armen arbeiten können, die Regierung nicht zu mächtig ist und ihnen erlaubt, immer größere Geschäfte zu machen, größere Autos zu fahren, zu bauen, wo sie wollen, Steuern zu sparen und neue Erfindungen zu nutzen, um noch mehr zu verdienen mit Mixetränken, Gengetreide, neuen Züchtungen, Atomenergie, Drogen und auch mit Bomben, Waffen, nichtversteuertem Benzin für Flugzeuge, Minilöhnen und vielem mehr. Und die Produkte mit günstigen Preisen kündigen sie an als Superangebote. Und wer bei den Reichen nicht so mitmacht wie diese superreichen Wölfe heulen, dessen Unternehmen bekommt bald Schwierigkeiten, weil es mit den Preisen nicht mithalten kann. Und die Armen müssen diese Produkte kaufen, weil sie anderes nicht bezahlen können. Vielleicht können sie nicht einmal in Urlaub fahren. 

Das ist einer von vielen Gründen, weshalb es Alleinerziehende mit mehreren Kindern bei uns in Deutschland so schwer haben, besonders, wenn sie arbeitslos sind, weil sie sich mehr um die Kinder kümmern wollen. Aber alle Armen haben es mit dem Einkauf für Ernährung schwer, so dass das Geld oft nicht einmal für einen kleinen urlaub reicht. 

Nun fragt Ihr mich, was dagegen zu tun ist. Ich gebe einfach nur drei Tipps an Euch Kinder und Erwachsene: 1. Lernt  soviel wie möglich Sprachen und Umwelt für Euchre Zukunft, vielleicht sogar chinesisch. 2. Überlegt, wen Ihr wählt: Nicht die, die das Blaue vom Himmel versprechen, ohne es halten zu können, und nicht die, die den Superreichen ihre Schweinereien ermöglichen. Und stärkt vernünftige Gewerkschaften, die in diesem Sinne wirken. 3. Lasst Euch nie ein X für ein U vormachen, sondern gestaltet Euer Leben selbst, zumindest jeden Tag etwas Euer Leben lang. Wenn Euer Bewusstsein für diese Fragen geweckt ist, werdet Ihr bald auch stärker und gut dazu beitragen können, dass Legebatterien und anderer, ähnlicher Schweinkram verboten werden, und es so nicht weiter geht.

Ich weiß, liebe Kinder und sonstigen Zuhörer (und Leser), ich habe Euch ein schweres Märchen erzählt. Vieles werdet Ihr verstanden haben und vieles nicht. Fragt mich doch nun, was Euch unklar geblieben ist, und was Ihr wissen wollt. Wer meldet sich?

Der letzte Troll in Yell. –  Eine Geschichte über Weihnachten, Trolle und Geigenmusik

Damals lebte in Cullive, einem kleinen Ort auf der Insel Yell, ein angesehener Fiddler namens Rabbie Anderson. Jedes Jahr kamen die Trolle vom nahe gelegenen Hügel zu ihm und luden ihn ein, am Weihnachtsabend für sie zum Tanz aufzuspielen. Obwohl er bei ihnen weder essen noch trinken würde (denn dann würde er ihrem Willen verfallen), tat er das gerne. Denn im Gegenzug sorgten die Trolle dafür, dass es ihm im folgenden Jahr nicht an wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand mangeln würde. Diese Abmachung behielt er aber für sich und erzählte niemandem davon. Als der Winter nun wieder nahte, blieb der Besuch der Trolle allerdings aus. Und es war wohl auch weniger die fehlende Einladung zum Aufspielen, als die Sorge um sein Wohlergehen im nächsten Jahr, das Rabbie Anderson beunruhigte. Wenige Tage vor Weihnachten nahm er deshalb allen Mut zusammen und ging zum Hügel, in dem die Trolle zu wohnen pflegten. Als er ihre Behausung betrat, sah er keine einzige Seele, außer ein altes Trollweib, das auf einem Hocker vor dem Feuer saß. Er fragte sie, wo denn all die anderen Trolle, die er im letzten Jahr hier noch angetroffen hatte, geblieben seien. Darauf antwortete das Trollweib, dass sie zu den Faröer-Inseln weitergezogen sind. Hier würde jetzt ein Pfarrer so intensiv predigen und beten, dass sie es einfach nicht mehr ausgehalten hätten. Sie selbst sei zu alt, um woanders ein neues Leben zu beginnen und deshalb als einzige zurückgeblieben, als letzter Troll in Yell.

(Frei übersetzt von Peter Wachner). Yell ist eine der Shetland-Inseln. Die Geschichte stammt von Tom Tulloch (1914–1982), der vom Norden dieser Insel stammt. Bei dem besagten Geistlichen soll es sich um James Ingram handeln, der von 1803 bis 1821 für die Gemeinde Nord-Yell/Fetlar zuständig war. Die Geschichte kann in folgenden Veröffentlichungen nachgelesen werden (dort im shetländischen Dialekt): (1) Shetland Folklore Development Group (Hrsg.), Da Book o Trows, Lerwick 2007, S. 132 f; (2) Katherine Campbell, The Fiddle in Scottish Culture, Edinburgh 2008, S 129.

Märchen von Geld

Eine realistische Erzählung vom Reichwerden über den inneren Reichtum hinaus

Es gab mal einen der klügsten Menschen, den Juden Rothschild, der arm wie eine Kirchenmaus in die USA kam und begann, als Tellerwäscher zu arbeiten. Er hat rein gar nichts an Eigentum, aber er hatte einen Freundesbund mit Menschen, die einander eng verbunden waren.  Sie hatten sich Gedanken zum Geld gemacht und die Kraft der Zinsen erkannt.  Dass die Zinswirtschaft für den von starkem Nachteil ist, der sie nicht  auch für sich nutzt. Wenn Welt und Wirtschaft so sind, dass sie nicht mal mehr von vielen geändert werden können, dann heißt es doch, die Vorteile dieses Systems auch für sich zu nutzen, ohne die eigene Disziplin, die eigenen Wertvorstellungen aufzugeben.

Rothschild wusch seine Teller, hatte böse, dumme Chefs über sich, wurde herum kommandiert und ausgenutzt. Ich kann verstehen, dass ihm das nicht gefiel.  Er war zwar sehr intelligent, aber auch sehr jung, hatte noch keinen Beruf  gelernt, war von seiner Familie verstoßen und fand keine andere Arbeit. Also musste der die bösen Chefs ertragen, wie viele andere auch. Mit etwas Geschick ging das auch, aber die Arbeitszeiten waren enorm lang. So lang, dass er keine Kurse oder Abendschulen besuchen konnte. Auch hatte er nur sonntags frei. Da traf er seine Freunde und beriet sich mit ihnen. Sie waren auch junge, berufslose Kirchenmäuse und konnten ihm geldlich und beruflich nicht viel weiter helfen. Sie hatten aber eins: Intelligente Gespräche. Die entwickelten sie weiter, um aus ihrem Schlamassel heraus zu kommen. Rothschild wurde ihr Wortführer und Vordenker.

Rothschild sagte sich, dass er mit radikaler Disziplin 50% von seinem kargen Lohn drei Jahre lang zurücklegen müsse, um hier und dort etwas Geld für so anzulegen, dass es Gewinn brachte. Er machte sich genau darüber Gedanken und fand rentable kleine Existenzgründen in seiner Wohngegend, denen er Geld gegen Gewinn verlieh. Er hatte beobachtet, dass da, wo der Laden läuft, von Selbständigen drei- oder viermal so viel verdient wird, wie von berufstätigen Angestellten. Es wird aber dann, wenn eine Geldquelle sprudelt, oft noch mehr an Kapital benötigt, als durch Eigeninvestitionen zu bezahlen ist. Und es gibt eine hohe Rendite, oft viel höher als ein niedriger Zinssatz.

Rothschild verlieh sein Gespartes. Dadurch bekam er Kontakt zu einem guten, klugen Chef. Als der von seinem Sparsystem hörte und erfuhr, dass er Geld von einem Tellerwäscher lieh, sagte er sich sofort, dass das ein guter Finanzplaner für ihn sei und stellte Rothschild ein. Der verdiente nun das Zehnfache von dem, was er vorher verdient hatte, ohne dass er unverschämt war und nun auch Freizeit und mehr Kraft zum Nachdenken und gute Gespräche hatte.

Rothschild entschied sich, nach seinem System weiter zu sparen und zu investieren und war in ein paar Jahren so weit, dass er selbst erste eine und dann mehrere Firmen gründen konnte. Nach fünfzehn Jahren dann gründete er schon seine eigene Bank mit den Aspekten hoher Renditen. Und schließlich gelang es ihm sogar, in einigen prosperierenden Wirtschaftszweigen wie der Erdölbohrung und der Lebensmittelproduktion einen gewissen Einfluss zu bekommen.

Das war vor etwa 150 Jahren. Heute gibt es so viele Superreiche, dass so ein Start für die meisten Menschen utopisch ist. Vor allem, weil heute bei Sparern alle paar Jahre durch die Weltwirtschaft mit Bankenblasen, Wirtschaftspleiten, Superspekulationen und Zinsbeeinflussungen abgesahnt wird. Da muss man schon viel Geld, Beziehungen und täglich hartes Engagement haben, um durch diese verschleierten Kurse durchschauen zu können. Aber Du siehst, dass der Dax im allgemeinen doch immer weiter steigt, was deutlich macht, dass viele daraus ihren Gewinn ziehen.

Rothschild hat sich durch seine pragmatische Geldeinstellung nicht korrumpieren lassen. Obwohl er auch äußerlich reich wurde, wurde er glücklich und vermittelte vielen die Möglichkeit, selbst zu Unabhängigkeit und äußerem Reichtum zu kommen.

Wir als Wandervögel schreiben zwar unsere Namen klein. Das Geld aber denken viele von uns klein. Die Kraft, die Macht, die Magie des Geldes nutzen die meisten nicht für sich, sondern bleiben abhängig von anderen und außen arm, auch wenn wir vielleicht innen reich sind. Dabei haben wir uns doch durch unsere Meißnerformel geschworen, unser Leben mit innerer Wahrhaftigkeit selbst zu gestalten. Ohne Geld verzichten wir vielfach auf Mobilität, Unabhängigkeit von schlechten Chefs, auf Selbständigkeit und Gestaltungskräfte, die uns ohne Geld nicht gegeben sind. Es lohnt sich, über den großen Rothschild und seine Ideen nicht nur einmal gründlich nachzudenken, sondern auch zu probieren, wie die Kraft und Vermehrung des Geldes von Dir, von mir persönlich genutzt werden kann. Mit dem Gestalten Deines Lebens aufzuhören, weil kein Geld da ist, kann nicht Sinn der Meißnerformel sein. Oder?     hedo

MUTTER ERDE

Auf der Jahresversammlung der Lebewesen baten die Lemuren ums Wort. Liebe Mutter Erde, ist es vielleicht ratsam, die Menschheit zu begrenzen? Die Menschen verwüsten die Erde, rotten viele Arten aus, verschmutzen die Luft, Spülen die Meere voller Plastik. Auch uns, als Lemuren gibt es kaum noch.

Da meldete sich das Plutonium zu Wort. Auch wir sehen die Gefahr. Über Jahrtausende haben wir uns mit unserer radioaktiven Familie zurückgehalten. Wir wüssten schon einen Weg.

Mutter Erde gebot Einhalt und sagt: Warnungen haben wir schon genug gegeben. Wir wissen ja auch, dass die Menschheit sich schon selbst ausrotten wird. Nur wird das für viele meiner Kinder und ihrer Familien zu spät sein. Was schlagt ihr vor, den Menschen mal deutlich zu machen, dass es so nicht weiter geht.

Da meldete sich der Urahn der Menschen als Sprecher der Art zu Wort und fragte: Mir ist klar, dass hier Einhalt geboten werden muss. Die Menschen sprechen aber nicht mehr mit einer Zunge. Fremdsprachen, Egoismen, Traditionen, Lernmöglichkeiten, Nationen und Parteien trennen uns. Wir können nicht mehr gemeinsam entscheiden. Dadurch bitte ich um ein mildes Exempel.

Mutter Erde antwortete. Ich will es direkt sagen. Ihr wart meine Lieblingskinder, ich habe euch über viele Jahrtausende besonders gefördert und einen Teil meines Zaubers, meiner Göttlichkeit zu getreuen Händen übergeben. Das missbraucht ihr ständig gegen die Regeln der Natur, der Gerechtigkeit und der Gemeinsamkeit allen Lebens. Deshalb bitte ich um Vorschläge, was nun geschehen soll. Der Wunsch der Lemuren ist voll berechtigt.

Das meldet sich der Sprecher der Adler und sprach: Ich kann nur noch für wenige sprechen, da auch wir wenige geworden sind. Aber ich denke auch, dass die Lemure Recht haben, dass es Zeit wird, den Menschen Einhalt zu gebieten und auch sie zu dezimieren.

Der Sprecher der Krokodile, sagte, ich möchte dem Vorschlag der Adler zustimmen, nur scheint er mit noch nicht nachhaltig genug. Wäre es nicht besser, sie nicht nur zu dezimieren, sondern sie auch regional zu beschränken?

Mutter Erde sagte: „Stopp, nun ist es genug“. Ich habe mich mit den anderen Trabanten und mit Vater Sonne unterhalten. Selbst mir wird es schwer, mit diesen Menschen zu leben. Aber einmal wollen wir noch Gnade vor Recht walten lassen.

Die Menschen sind die, die wissen aber ohne Erkenntnis, voller Gedanken und Informationen, aber ohne zu verstehen, angefüllt mit Wissen, mit zu wenig Erfahrung und so gehen sie bisher, ohne aufgehalten zu werden.

Deshalb setze ich einen Punkt, lasse die Krater sprudeln, die Luft knapp werden und das Meer steigen. Einige Kluge, einige Reiche, einige Kreative, einige Wissende werden bleiben und so gezeichnet und gezähmt, dass sie sie niemals so weiter machen können. Dann vernichten und verändern. sie nicht euch, eure Gene und sich selbst. Seid ihr damit einverstanden?

Die Sprecher des Grases und alle Pflanzen stimmte zuerst zu. Die der Miniorganismen folgten und schließlich stimmten auch die Sprecher der Adler, der Krokodile und sogar der Lemuren zu. Sie alle waren friedfertiger, toleranter und vergebungsreicher für die Natur, als die Menschen. Mutter Erde nickte, und die Berge spuckten Feuer.    hedo nach einem alten Text

Der Riesenzwerg aus Perleberg

Alle nannten die Kleine „ihre Perle“. Sie war wirklich süß und lieblich wie kaum ein anderes Elfenkind im Perleberger Elfenland. Die Jungs drängelten sich um sie, und alle wollten sie haben, mir ihr tanzen, mit ihr gehen. Perle aber wolle sich nicht binden, nicht nur Einen, sondern ihr Leben auf dem Perleberg genießen.

Einstmals ging sie mit ihren beiden Schwestern zum Markt, um den zu Hause gefertigten zauberhaften Elfenschmuck zu verkaufen, um mit dem Menschengeld für ihre Mutter Pfeffer einzukaufen, den es bei den Elfen nicht gab, und den die Menschen aus fremden Landen holten.  Dafür hatten die drei Schwersten sich in junge Menschenfrauen verwandelt und ihre schönsten Blusen und Röcke angezogen. 

Sie fielen sofort auf. Alle sahen ihnen nach. So war es kein Wunder, dass auch der Riesenzwerg Perle sah, und er verliebte sich mit einem Blick in sie, als sie mit ihrer lieblichen Stimme an einem Stand ihren Schmuck anbot.

Er hieß „Riesenzwerg“, weil er einen Riesenschatz hatte, obwohl er klein war, nicht viel größer als Perle. So kaufte er sich bei ihr einen 

Wunderschönen Perlenumhang und fragte sie: „Wie heißt Du, schönes Kind?“ Perle wurde rot bis an die Ohren und sagte: „Ich bin Perle und verkaufe Perlen.“ Da stellte er sich vor: „Ich bin der „Riesenzwerg aus Perleberg“ und lade Dich heut Abend zum Tanz ins Hotel zum Deutschen Kaiser. Geht es um 20 Uhr? 

Perles Schwester hatten die Einladung gehört und nickten. Als sagte Perle schüchtern: „Nun gut, um 8 machen wir hier Schluss, aber ich kann nur bis 24 Uhr bleiben. Der Perlenumhang wird Dir Glück bringen.“ „Den kann ich gut gebrauchen“, sagte der kleine Riese

Was hat ein Wolkenbruch über Göttingen mit den Elbraben zu tun? 

Erlanger Tanzhaus eV,  das uneheliche Kind von Hedo Holland.

Pfingsten 1988 steht ein Auto mit Erlanger Kennzeichen unter einem fürchterlichen Platzregen im Stau auf der Autobahn bei Göttingen. Im Wagen sitzen Besucher eines Tanzfestes, das in Mölln mit explosiver Stimmung und musikalisch-tänzerischer Qualität eine Woge der Begeisterung bei den fränkischen Tänzern auslöste. Allmählich verwandelte sich das Wageninnere in ein Büro. Stifte, Papier, Taschenrechner helfen bei der erregten Diskussion, ob man sowas nicht auch in Erlangen machen könnte. Dieses „Sowas“ besteht aus den Eindrücken, welche die vielen Aktivitäten von Hedo Holland und den Elbraben hinterließen. Man hielt es für machbar und eigentlich sogar notwendig.

Im Raum Erlangen-Nürnberg gab es bis dahin nur die kommerziellen Tanzschulen sowie den Bühnen- und Leistungs(Volks)tanz. Bereits am 18. Juni 1988 waren die „Denker von Göttingen“ wieder mit Hedo und den Elbraben beisammen, diesmal aber in Erlangen. Als Test, ob es in dieser Region überhaupt Publikum für Tanz als Breitenkultur gäbe, wurde ein großes Mitmach-Tanzfest nach Möllner Vorbild in Sälen und auf Plätzen angeboten. Die Befruchtung durch die Elbraben gelang. Die städtische Kulturbürokratie war angetan und unterstützte (bis heute). Der Kulturverein „Erlanger Tanzhaus“ wurde gegründet. Heute, im Jahr 2018, feiert das Tanzhaus bereits seinen 30. Geburtstag.

(Axel Röhrborn, Mitbegründer des Erlanger Tanzhaus eV)        

Lieber Axel, ist das nicht klasse? Solche „Zündeffekte“ brauchen wir laufend in der Folkszene. Geht das nur mit Idealismus? Und Vitamin B? Wir haben das schon oft erlebt. Die Kommernziellen können sich das gar nicht vorstellen. Außer Kulturinsel. Habe die das von Euch? Ich bin immer noch beeindruckt von Deinem Artikel. Die Folkszene hat sich in den 30 Jahren etwas geändert. Früher gab es 10% Ideelle, heute 2%. Das Feuer lässt sich also weitertragen und entzündet sich durch Begeisterung, wird durch Wagemut genährt, mit Aufbau erhalten und schließlich mit Begeisterung wieder entzündet verbreitet. 

Es kommt nicht auf Elbraben und Erlanger Tanzhaus an. Das Feuer kann jeder weitergeben, und wenn es nur ein Funke ist. Und wenn wir uns das nächste Mal sehen, ehrinnere mich bitte. Ich möchte Dir das Elbrabenzeichen anstecken. Das hast Du verdient. Und meine Freundschaft.

Und in dieser Begeisterung ist ein Traum enthalten, der vom Herzen kommt, Freundschaft entfacht, jung und gesund hält. Mit Schwung, Freude, Musik und Liebe. Gibt es Schöneres? Für Menschen die glücklich sein möchten? In aller Welt? Wir haben zumindest für uns ein Glückslos gezogen auf dem sogar steht, wie es geht. Weshalb tanzten Jesus, Mohammed, Buddha und sogar Konfuzius? Sie ahnten nicht nur, sie wussten. Und selbst die alte, englische Elisabeth tanzt jedes Jahr englischen Volkstanz mit über 90. Dein hedo

Wandervogelgeschichten 6

Das Schmugglerfest 1.  Folkmagazin, Elbraben, Rabenhof und Lüttenmark an der Boize

Die Grenzer lasen das FM stundenlang, und wir durften warten,denn es waren Bilder mit „Schwerter zu Pflugscharen“ darin. Die wurden beanstandet,aber die Noten erkannten sie nicht.

Es waren Noten aus Israel und von Freiheitsliedern. „Hänschen klein, in die weite Welt hinein“ war das Codewort. Von den etwa 60 Elbraben waren etwa zehn in der DDR, und von den Folkies dort wurden sechs zu Elbraben, die unsere Noten mit musizierten mit dem Schwur, einmal Elrabe, immer Elbrabe, wie wir es bei Wandervögeln halten.

Und so ist auch unseren Wandervogel-Olympiade nun ein Schmuggeln von Goldmedaillen und anderen gegen alle Dogmen und den Schwindel. Und wenn wir gut drauf sind,machen wir im Festtagskleid und Kluft und Maikränzen auf den Haaren einen Schmugglerumzug um den Rabenhof und nicht nachts, sondern stolz im Hellen mit Musik und Tschingderrrassa.

Ach, Ihr Lieben, ich muss Euch wieder ein Märchen auftischen aus Lüttenmark, damit Ihr wisst, in welch großartigem und lobenswerter Gegend ihr euch aufhalten dürft,wo man die Märchen liebt und die Geschichte in Ehren hält. Wo man Schmuggler einlädt, wo stets weise Frauen und Medizinmänner lebten, wo Märchenerzähler und Freudenbringer ihr Auskommen fanden, dass selbst der Kaiser Lüttenmark besucht und in der Kapelle übernachtete.  Doch jetzt aus neuerer Zeit, wie das Lüttenmarker Schmugglerfest entstand… Lüttenmark hatte für Schmuggler schon immer eine gute Lage.

Der Wendengraben war Jahrhunderte Grenze zwischen Germanen und Wenden, die Boize dann auch überJahrhunderte. Und die Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg, zwischen BRD und DDR lief hier auch am jetzigen grünen Streifen. Man konnte durch den Sumpf waren, ein kleiner Weg ging bei Leisterförder, der Kiefernfurt, nach Mecklenburg, der später zum Wendengraben wurde, der heute noch zu besichtigen ist. Wenn man wusste, dass Schafe, Honig und Bernstein im Slawenland viel günstiger waren, dann hatte man seinen Schmuglersack parat, seinen Schmugglerhut auf,wenn sich eine Gelegenheit bot.

Auf dem kargen Sandboden braucht man schon einen Zuverdienst. Ansonsten war kein Geld für junge Leute da, ein eigenes, kleines Haus zubauen, denn Nägel, Holz und Mauerwerk gab es auch hier nicht gratis. Das alles wäre schon ein Riesengrund, jährlich in Lüttenmark ein Schmugglerfest zu feiern, aber die Geschichte geht im nächsten „wandervogel“ noch weiter. Und die Leser sollen entscheiden, ob ein Schmugglerfest zur Festkultur des Wandervogels, ja vielleicht des ganzen Dorfes passt.                                               Euer Hein vun de Elv

Virtuelles Wettermärchen

Das Nachtgespenst hustete. Der Troubadix rülpste und die Butterhexe übergab sich. Der Miesepeter verspritzte Gallenschlamm, und der Wetterfrosch resignierte. Bis der Obergallo im gläsernen Turm erwachte, wachgeküßt von der Regenfrau Ulrike und verwandelt durch fröhlich gezinkten Buchenstäbe der Wetterhexen. Verwandelt in einen liebenswerten Prinzen, der sein Völckchen zu Denken und Freude anregt.

Könnte das sein? In unserer fröhlich-unheilen Netzwerk-Liberalität wäre das nicht nur genehmigt, sondern erwünscht – eben, Leser mit Absurdem zu erfreuen? Einzuschleimen und sich dann daran aufzugeilen?

Immerhin – Leser haben dann die weite Spannbreite zwischen zwei Alter-nativen: Zwischen Gift und Galle einerseits und Lebensfreude mit Sonnenschein andererseits. Und – so sie denn wollen – können sich auf dem Regenbogen zwischen Schlechtwetterfronten und Hochwetterlagen die Mühe machen abzuwägen, was ihnen gefällt und wie sie lieber lernen:

Zwischen chaotisch-arrogantem Holz- + Satzhackern und schlichter Fröhlichkeit mit Stil und Ton.

Wer aber nach jedem Satz wie von der Tarantel gebissen hüpfenden Kommas produziert, in Stinkstiefeln auftritt und sich als nimmersatter Zeilenquasseler produziert, braucht den es nicht zu wundern, wenn seine 

Tastenergüsse piepegal und platzschaffend  gelöscht werden?

Die Ersten, die merken, um wen es bei diesem Rätsel-Märchen geht, können das outen. Wer ständig vor der Kiste sitzt, hat die größte Chance. Humor gibt es auch bei Jugendbewegten. Und nicht nur schwarzen, roten oder braunen!  hedo

Elfenkind und Wandervogel.   

Ein junger Mann war aus der Stadt gekommen, um sein Zelt auf einer Wiese aufzuschlagen. Da erlebte er ein Wunder. Dort bei den Eichen tanzten wunder-schöne Elfen ihren Vollmondreigen. Wie verzaubert blieb er stehen und verliebte sich in eine junge Elfe. Auch sie erfreute sich an dem Jungen und willigte ein, seine Frau zu werden. Sie ging mit dem jungen Mann zu seinem Zelt, tanzte und sang mit ihm, verließ ihre Elfenheimat und folgte ihm in die Stadt. Und es war noch kein Jahr vergangen, da hatten die beiden ein wunderschönes Kind. Beide freuten sich sehr, aber die Mutter wurde von Jahr zu Jahr unglücklicher. Und sie erzählte ihrem Kind vom Elfenleben, von den Vollmondwiesen und dem Morgentau. Und auch das Elfenkind bekam Sehnsucht nach Mond, Wiesen, Wald und Wind.

Eines Tages, als der junge Mann von der Arbeit heimkam, fand er die Wohnung verlassen. Frau und Kind waren nach einem warmen Sommerregen mit Wind und Wolken zurück ins Elfenreich gegangen. Und alle freuten sich dort über ihre Ankunft, nur in der Stadt weinte unser junger Mann, denn das hatte er von seiner Elfe gelernt. Nur den Weg zum Elfenreich fand er nicht wieder. Stadt, Geld und Technik hielten ihn gefangen. Das Elfenkind wuchs heran und wurde anmutig wie seine Mutter, doch es wurde nicht glücklich. Es wünschte sich zurück in die Stadt zu seinem Vater und bat die Mutter flehentlich, daß es zurückkehren könne. Voll Kummer und Liebe gab die Mutter nach und sagte: „Kehre heim zu Deinem Vater nur denke stets daran, daß Du das Kind zweier Welten bist. Wenn Du in der einen lebst, wirst Du Dich nach der anderen sehnen.“

Das Elfenkind kehrte in die Stadt zurück, und es erlebte, was die Mutter ihm ge-sagt hatte. Es sehnte sich nach Vollmondnächten, Elfentänzen, Wald, Wiesen, und nach geheimnisvollen Liedern und Geschichten. Und alles das fand weder in der Stadt noch im Fernsehen statt. Und so wie ihm, war es manchen Elfenkindern ergangen. Und als einige sich, wie das Leben spielt, durch Zufall kennengelernt hatten, gründeten sie den Elfenkreis und forschten nach weiteren Elfenkindern. Sie fanden mehr davon, als sie gedacht hatten. Und allen war der Wunsch zueigen. Sie sehnten sich nach Wald, Wasser, Wind mit Elfen und Festen. Und dann wieder nach den Menschen in ihren Dörfern und Städten.

Wer nun heutzutage bei einer Nachtwanderung unterwegs ist und im Wald oder auf einer Wiese Zelte findet und ein Feuer davor mit Tanzen, Musik und Singen, der hat einen Elfenkreis gefunden. Ob Junge oder Mädchen, ob Frau oder Mann, gleich wer Du bist. Du solltest in Dich lauschen, ob nicht auch Elfensehnsucht in Dir wohnt. Vielleicht wird dann der Wunsch geweckt, den Alltag abzustreifen und zum Elfenkreis dazu zu gehören mit Leib und Seele. Mit Elfenfreunden zu feiern, zu singen zu tanzen und in die Welt zu fahren zwischen den beiden Welten zu wandern ein Leben lang. 

Entstehung von Naxos
Als Zeus gezeugt wurde, wurde die Göttermutter unruhig und zog sich zum Olymp zurück, dem blühenden Götterheim für Menschen unsichtbar mit göttlichem Komfort,um dort zu gebären. Zeus war sofort erwachsen, und es wurde im langweilig, trotz der göttlichen Arbeiten und der himmlichschen Phantasie, mit der ihn seine Ahnen dort bannen und halten wollten. Unternehmungsgeist und Erlebnishunger ließen ihn sich wie ein Wandervogel aufmachen und ihm sich Flügel wachsen über das Meer zu fliegen.
Zweimal kackte er ins Meer, und es entstanden Naxos und Paros und das Drumherum. Große Vögel folgten ihm, und die Inseln belebten sich. Schneehügel entstanden dort, Tiere und Menschen, Pflanzen, herrliche Bäume und eine schöne Wohnstatt.
Und schon bei seinem 2. Flug wurde das von Zeus bemerkt.. Da ließ er sich auf Naxos nieder und baute sich bei den Quellen im Berg ein herrliches Götterheim, seine Sommerresidenz, die er sich gemütlich machte.
Mit seinem herrlichen Aussehen, seiner göttlichen Kraft und seiner faszinierenden Phantasie entwickelte er einen Charme, dem kaum eine von ihm begehrte Frau oder Jungfrau lange widerstand. Sie wurde gesegnet, mit Gaben beschenkt und in die Liebe eingeweiht. So hatte Zeus an vielen Orten schöne und einflussreiche Gönnerinnen, die ihn unterstützten, wo es nötig und angenehm war.
So wurden herrliche Knaben und Mädchen geboren mit Stolz auf ihre Gottzeugung, daß heute noch viele Familien stolz sind auf ihren göttlichen Ursprung. Zeus wählte zwar schon vor langer Zeit außerirdische neue Gefilde.  dadurch wurde das Klima von Naxos sozial und kulturell durch Zeus geprägt und gesegnet. Drum
Wanderer, kommst Du nach Naxos, erinnere Dich an die Gottesgeschichte, genieße und profitiere davon für wunderbare Sommererfahrungen. Drum wünscht Dir der Schreiber einen Sommer mit einem Wiedersehen auf Naxos und einem Leben wie Gott in Griechenland! Chottverdorri, Heureka, Masern, Pest und Cholera!

ERZÄHLKUNST

Einiges davon gibt es bei uns schon. Anne und brigitta sind Meisterinnen im M‰rchenerz‰hlen. Hedo kann sehr gut Balladen vortragen. Einige kˆnnen wunderschˆn singen und Lieder vortragen. Poesie ist beliebt bei uns. Das Erz‰hlen von Alltags- und Fahrtenbegebenheiten und das Aufschreiben dieser Erlebnisse ist bei uns noch wenig entwickelt.
Wir sehen uns noch zu selten. Unsere Wochenenden sind so voll mit Programm, dass wir zu wesentlichen Sachen zu wenig kommen. Wir sehen uns zu selten. Es ist sehr schˆn, dass wir die Schwerpunkte Musik, Singen und Tanzen haben. Doch das Erz‰hlen Und Vortr‰gen soll nicht zu kurz kommen. Es ist schˆn, wenn die Tanzgruppe ein paar T‰nze zeigt und zum Mittanzen auffordert. Es hat mich begl¸ckt, als die Feuers‰nger beim Wandervogelmaien sangen. Und die M‰rchenstunde von anne und das M‰rchen von brigitta waren Highlights unseres Treffens.
Wenn nun Alltags- und Fahrtenerlebnisse erz‰hlt werden, sollten wir auch dazu kommen, sie aufzuschreiben oder zu filmen, damit wir sie im „!wandervogel“ auch denen schenken kˆnnen, die nicht dabei sein kˆnnen. Die Erz‰hlkunst bei mehreren in unserem Bund zu entwickeln, ist eine Mˆglichkeit, neue Erz‰hler zu gewinnen und mit dem Erz‰hlen auch anderen Freude zu bringen und f¸r unsere Fahrten und Feste zu interessieren.

Wandervogelgespräche

Bei kleinen Bünden kommt es noch viel mehr auf den Einzelnen an.  Da wir auch Ältere Nichtbündische aufnehmen desto mehr. Unsere Kerngruppe des Lüütenmarker Wandervogels bringt die Belange unseres Wandervogelhauses auf die Reihe. Für die Weiterentwicklung unseres Wandervogels brauchen wir weitere gestandene undogmatische Wandervögel, die unseren Lebensbund in gemeinsamem Gespräch  voran bringen.  Bisher kommen die wenigen Traditionellen mit der Mehrheit der Ökos und Waldorffreude meist klar.

 Gute Gespräche

Willst ein gutes Gespräch du machen, sprich von Sachen, soll ein Gespräch bei Frauen sich lohnen, sprich von Personen. ——- Volksmund.

Grafik

(Aus „Gespräche unterm Toppenstern, FG, 1960 Grafik von Harbert Kok, Hamburg)

 

Gespräche miteinander

„Wenn du lange mit jemandem zusammengelebt hast, wird du ständig denken: „Was ist denn bloß los?! So toll wie früher ist es auch nicht mehr, aber das ist ja natürlich. Der erste Blütenstaub ist hin. Aber so ist das nun mal.“ Ich bin gar nicht dieser Meinung, aber ich denke, du müßtest dir eigentlich ständig diese Frage stellen – und zwar mit schonungsloser Offenheit: „Ist meine Freundschaft überhaupt noch Freundschaft?“ „Ist meine Ehe überhaupt noch Ehe?“ Ist das sakrale Element noch  da?“ Genau wie die Frage nach dem sakralen Element in deiner Arbeit: „Ist es noch da?“ Glaub mir, es ist ein ziemlich schreckliches Erlebnis, plötzlich sagen zu müssen: „Mein  Gott, ich dacht, ich hätte mein Leben gelebt, aber ich hab überhaupt nicht gelebt. Ich hab die Rolle des Vaters gespielt ebenso wie die des Ehemannes. Ich hab die Rolle des Gauners, des Regisseurs gespielt. Ich hab mit jemandem im gleiche Zimmer gelebt, hab ihn aber nicht bemerkt.Ich hab ihn auch niemals gehört, war nie wirklich mit ihm zusammen.“ Ja, ich weiß, manche Leute, die leben oft völlig aneinander vorbei. Ichmeine, das Gesicht des Betreffenden könnt sich in ein Wolfsgesicht verwandeln- und es würde gar nicht auffallen. Es würde garnicht auffallen.Nein, es würde garnicht auffallen.

(Aus „Mein Essen mit André“ Film von Louis Malle)

 

 

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