MITTSOMMER FÜR ALLE
Was sind die Mittsommer-Bräuche und Mittsommer-Utensilien?
Mittsommerfeuer, Johanniskraut für den Tschai, Feuersprünge, Feuersprüche, Mittsommerlieder aus dem Mittsommerliederheft, lukullische Mittsommer-Festtafel
Und vor allem: Freie Sommerfreude mit Freunden am Feuer in der Natur.
Und wer es kann: Bei freudiger Herzensfahrt auf Wandervogelart.
Über die Wintersonnenwende schreiben wir unter WALDWEIHNACHT.
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Sonnenwende 1945
Der Krieg war gerade zu Ende. Mein Vater kam aus dem KRIEG gebrochen zurück., war aber mit seinen alten Wandervogelfreunden und Volksheimfreunden in Kontakt, und so erfuhr ich, dass der berühmte Hans Muchow und seine Abiturienten zu einer Sonnenwendfeier in eine Kiesgrube bei Ahrensburg einlud.
Etwa 50 jüngere und ältere Menschen waren gekommen. Ich als 12jähriger war mit meinem Vater hingefahren und einer der jüngsten. Wir standen um einen Holzstoß herum. Als es dunkel wurde, zündeten ein paar Jüngere mit Fackeln den Holzstoß an. Und alle stimmten Schillers „An die Freude“, die heutige Europahymne, an. Dann begrüßte Hans Muchow uns alle mit frohen Worten, und einer seiner Abiturienten hielt eine Feuerrede auf die Zukunft.
Wir alle fassten die Hände und schritten langsam im Kreis ums Feuer. Ein trauriges Lied zum erneuten Kriegstod vieler Wandervögel beendete den Ring ums Feuer.
Mit einer Fackel ging es dann auf einen Hügel. Viele gingen mit. Wir setzten uns im Kreis um die Fackel und sangen „Zogen einst fünf wilde Schwäne.“ Dann erzählte ein alter Wandervogel – Wer war das nur? – Von seiner Wandervogelzeit, vom Verbot und von heimlichen Treffen und von der Freiheit jetzt und endete mit dem Wunsch, dass der Wandervogel fliegen, wandern und blühen möge, und er bat uns alle, dabei mitzuwirken. Zum Schluss wurde ein weiteres livländisches Lied angestimmt: „Sonne und Regen müssen ja sein“.
Es wurde lebenslang eins meiner Lieblingslieder. War es doch das Lied, das mir – wie mir erzählt wurde – am Tag meiner Geburt von meinem Vater gesungen wurde, als er mich zum ersten Mal auf dem Arm hatte
hedo 26.11.23
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Wir haben seit Jahren Mittsommerlieder gemacht, übernommen und gesungen.
Nun sind es an die 20 geworden, dazu ca. 20 Feuerlieder, so dass wir ein herrliches Notenheft haben.
Nun gibt es zu Mittsommer schon ein Heft, dasss nur für Sonnenwendlieder oder Mittsommerlieder für Wandervögel gemacht ist. Frei von Nazipathos. Ich habe noch nie von so einem Heft gehört gehört. Nicht im Wandervogel. Auch nicht, dass anderwo so etwas herausgegeben wurde. Bei uns sind es nicht nur traditionelle Inhalte, sondern ebenso vorwärtsweisende. Die Stimmung wird gut eingefangen.
Die Lieder sind von olka, turi, hedo, den Ofarims, Felicitas Kuckuck, Eckart Kahlhofer, , Sam J. Lundwall, Otto Meißner, Ulrich Maske, , Hjalmar Kutzleb, Hans Roellie, teils auch Übersetzungen von Liedern in anderen Sprachen.
Zum internen Gebrauch der Wandervögel. Frei Haus gegen Spende für den Bund.
Die Sünnros – ein Tanz für Mittsommer Ein Artikel über die „Sünnros“ aus den Vierlanden von den Eheleuten Lange, z Z neben Herbert Oetke die wichtigsten Tanzforschern Hamburgs, erstaunte mich. Da ich die Tanzforschung nur als einen Aspekt betrachte und den Tanzbedarf und die Festgestaltung ebenfalls sehe, fehlt bei dieser Betrachtung eine Men-ge. Dadurch wirkt der Artikel leider recht einweitig. Sehr richtig wurde die Geschichte der Sünnros dargestellt. Und sie haben recht: Die Sünnros wurde wohl niemals als Ritualtanz gebraucht. Wenigstens nicht im vorigen Jahrhundert. In der Betrachtung fehlt allerdings die Weiterentwicklung in diesem Jahrhundert: Hermann Claudius machte – nach den Bedürfnissen des Wan-dervogels und der dadurch beienflußten Gruppen das herrliche „Sünnros-Lied“ dazu. Das führte dazu, daß der Tanz auch bei Wanderungen ohne Instrumentalbeglei-tung besser gesungen werden konnte. Schon in den zwanziger Jahren wurde bei den Geestländern, beim Wan-dervogel, beim Volksheim und bei anderen Bündigungen und Vereinigungen die Sünnros zu Mittsommer- oder Sonnenwendtreffen sowie zu anderen Jah-resfesten getanzt. Von den 20er Jahren an hatte die Sünnros zusammen mit dem Sünnros-Lied und dem Brauchtumsanlaß in vielen Gruppen Fuß gefaßt. So wird es z.B. in den Heimat- und Volksbrauchsgruppen des „Spieker“ und den „Danz-koppeln“ seither in jedem Jahr aufgeführt, teils sogar mit Publikum zusam-men getanzt. Es besteht eben in vielen Gegenden Deutschlands und in vielen Tanz-kreisen und bei Festen Brauchtumsbedarf. Das Maibaumaufstellen beim „Tanz in den Mai“ und die „Mittsommertreffen“ mit Lagerfeuer und Sommer-baum verlangen nach Ritualien. Der eine Bändertanz allein reicht eben nicht und statt der dazu veröffent-lichten Melodien fehlen oft regionale musikalische Bezüge. In den norddeutschen Volkstanzkreisen werden heute fast nur Tänze des vorigen und dieses Jahrhunderts getanzt. Ältere Tänze und Tanzlieder- soweit sie erhalten sind, bedürfen noch der Aufnahme auf Tonträger und der chroeografischen Bearbeitung, da nur selten Tanzbeschreibungen erhalten sind. Die Sünnros ist einer der wenigen Tänze des vorigen Jahrhundert, die die blühende Jahreszeit im Thema haben -neben den üblichen Tanzsymbo-len wie Kreis, Kette, Mühle und Handtour/Allemande. Mir liegen bisher keine Versionen vor, die neben Anfangs- und Schluß-kreis von mehr als drei Touren berichten. Dabei soll es vor dem Erstdruck 1910 von Anna Helms und Julius Blasche 16 Touren gegeben haben. Mich würde es sehr freuen, wenn Leser mir dazu weitere Auskünfte ge-ben könnten. Vielleicht bringen auch die Windmüllertänze, z.B. der der Sünnros stark ähnelnde „Lüneburger Windmüller“ nähere Aufschluß. hh ΩHerbert Oetke schreibt in „Der deutsche Volkstanz, Band 1, SS 34/35“ zur u.a. Sünnros: „…So ist die Sünnros ein Kreistanz, dessen typische Figur dr Felchtkreis bzw. Flechtkranz ist. Tänze mit der Sünnrosfigur sind sehr alt. Schon vor unserer Zeitrechnung waren Tänze bekannt, die diese Figur enthileten. Bei den Ausgrabungen in Olympia wurde eine Bronzearbeit gefunden, die diesen Felchtkreis nachtgebildet hat. Herbert Weege beschreibt den altgriechischen Frauentanz_ „Die Flecht-kranzfigur ähnelt der, die im Volkstanz „Sünnros“ enthalten ist. Auch Allighieri Dante erwähnt bereits im 13. Jahrhundert diese Figur als Sonnenreigen in seinem „Paradiso“. “ Nach diesem Zitat erscheinen bei Oetke noch mehrere interessante Bemerkungen zur Sünnros, die ich hier nur kurz andeute: Eine Volkstanzmelodie mit dem Namen Sünnros erschien das erste mal im Jahr 1904 in der Sammlung „Niederdeutsche Tanzweisen“ von Friedrich Friedrichs erschienen. Im Bergedorfer Museum liegen Notenbücher der Musiker Nührmann (gest. 1862) und Füllgraf (gest. 1875), die den Tanz auf-zeichneten. Im Flößertanz (Isarwinkel), Sechsertanz (Allgäu) und Halbmond gibt es ähnliche Figuren. Franz Pulmer versuchte die Herkunft des Begriffes zu erhellen und meinte, daß der Name einem Gedicht von Hermann Claudius (1918) entlehnt sein könne. Zugleich weist er jedoch darauf hin, daß der Tanz unter dem Namen im Lauenburgischen, in Mecklenburg und in der weiteren Umgebung von Hamburg bekannt sei. Diese Ausführungen weisen auf eine Bedeutungsfülle und Beliebtheit dieser Tanzformen hin, die weit über das vorige Jahrhundert hinausreichen und über weitere Symbolik und Bezug zu Ritualien nichts aussagen. Nichts spricht dagegen, daß der Tanz zum Höhepunkt eines Festes vor-geführt oder gemeinsam getanzt wird. Das Symbol des Flechtkranzes ähnelt dem aufgehender Blüten und haben dadurch Bezug zur Sonne, wie die Bezeichnung „Sonnenreigen“ aus dem 13. Jahrhundert bereits sagt. Welcher Tanz unserer traditionellen Tänze würde sich besser für den Mittelpunkt der Feste zu Mittsommer, vielleicht auch zum Maifest und zum Erntefest eignen, als die „Sünnros“ hh (Karlheinz+Elfriede Lange…………..schreiben……………in „Volkstanz“ Zeitschrift der DGV)
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