OLDIES UNTERWEGS
Wenn ich als Wandervogel-Dino und als Senior des Wandervogel-Holland-Clans erzähle, so kann ich von fast 100 Jahren Wandervogelzeiten berichten, von denen, die bei Hitler nicht mitmachten, die in der sogenannten Demokratie sich durchschlängeln mussten, doch aus Armut zu Wohlstand kamen, die immer älter das grünrotgoldene Wandervogelbanner hochalten, teils aus Stolz und teils aus Trotz. Wer so alt geworden ist, wie ich – mit Freude und Glück durchs Singen, Tanzen, Musizieren, Fahren und Philosophieren, der kann sich einiges mehr leisten und herausnehmen, als die, die noch Wandervogel-Lehrlinge sind oder gerade Chefs geworden sind. Vieles ist gelungen, manches ist gescheitert, aber die Freude am Leben, am Fahren, am Wandervogel ist geblieben. Das ist ein glückliches Wandervogel-Leben. So etwas Schönes haben nur wenige. Und wir wenigen sollen zusammenhalten und uns gegenseitig stärken und unseren Wandervogel. Mit Heil und Freude kommt das Glück. hedo (Detlef Walter Wilhelm Holland)
Als Wandervogel-Dino im Hotel
„Einst haben sie auf den Bäumen gehockt“ und „Sie sitzen den den Grandhotels“ haben wir, habe ich früher mit Erich Kästner gespottet. Ich war Rebell und bin immer noch ein Rebell geblieben, gegen die Protzigen, die Angeber, die Hochnäsigen, die Krauter, die Kriecher, die Paragraphenhengste, immer für Frieden und Mitmenschlichkeit und Achtung vor Natur und Kreatur.
Nun alt, älter, als die meisten, mit Zipperlein hier und dort sowie mit weltweitem Überblick trotz öffentlicher Irreführung der Wahrheit und Wahrhaftigkeit verpflichtet, leiste ich es mir, in Hotels zu gehen, um andere Tapeten zu sehen, frische Luft am Meer zu schnappen und Spießbürger zu beobachten und zu karikieren, mit gepitzter Feder in der Masse allein.
Morgens im Hotel
Ich sitze zwischen einer schweigende tuschelnden Masse von mehr Omas als Opas in der Februarsonne und genieße meinen Morgenkaffee mit heißer Milch und Süßstoff. Fast alles schweigt mit gesenkten Häuptern und muffelt das Müsli oder malmt das pappige Brötchen wie ich. Doch die Augen der Hockenden oder zum Buffet Rennenden sind gesenkt und abgewandt. Wäre ich nicht selbstbewusst, dächte ich wohl sie wollten mich beschämen und ausgrenzen, weil ich allein bin und bunt angezogen, in der Wärme nur im rotmelierten Hemd und in Haremshose. Sie schweigen aus Scham und Unsicherheit, Gespräche an Tischen kaum, als ob sie sich nichts zu sagen hätten, als ob die Sonne nicht scheine, als ob sie nicht als Begünstigte des Wohlstands im Überfluss leben dürften. Keine Freude, Minuten mit Totenstille bei hundert Menschen. Du armes Deutschland. Eine Servierkraft aus China lächelt mir zu wie ein erlöstes Schneewittchen. Und gleich ist es wieder wunderschön, hier in Mecklenburg, in Boltenhagen. Und ich eile, um an den Strand zu kommen, um wie immer den kreischenden Möwen zu lauschen, die wohl im freundlichen Schweden zu Hause sind. hedo
FAHRTEN + LEBENSFAHRT
Viele denken, einige sagen, wir seien verrückt mit unserem Doppelleben. Da wir Selbstbewusstein schon früh getankt haben, braucht uns das nicht zu stören. Wir können ja auch über uns selbst lachen und uns selbst durch den Kakao ziehen. Nicht umsonst haben wir so viele eigene Wandervogelchansons, mit denen wir uns verhohnepiepeln.
Die meisten von uns „Echten“ haben auch eine Lebensfreude in sich, die wohl mehr Glück verheißt, als die meisten über uns Lachenden haben. Und außerdem haben noch nicht wenige von uns den „Spott über die Spießer“ und die ironische Romantik, die uns niemand rauben kann.
Wer dann mit solcher Souveränität sein Leben gestalten darf und kann, der hat es besser, als die miesen Spießer.
Dazu kommt noch, dass wohl auch die meisten von uns in unserem Land ohne Krieg leben zu können und besser zu leben als Eltern, Großeltern und Ahnen.
Viele von uns ehren wir gern, besonders großartige Wandervögel, Freunde, die gestorben sind wie Atscheplum, Rudi, Schrat, Usch, Kleo, Ewu, Longus, Dietz, Schnecke, Harbert, Pony …. Sie erinnern uns an besonders wichtige Zeiten unseres gemeinsamen Lebens in Verbundenheit im Bund. Wir könnten mit ihnen einen Reigen herrlicher Geschichten schreiben, mit einigen sogar eine Band bilden und ihre Lieblingslieder und Tänze musizieren.
OLDIE-FAHRTEN
Mehrere Oldies von uns sind oft unterwegs. Einige noch mit Schlafsack bei Freunden, einige noch in Zelter, sogar mit Familie in einer Kohte, die meisten altersbedingt in Hütten oder Hotels. Einige gestalten ihre Fahrten und Urlaube weiterhin.
Frühstückszeremonie im Hotel
Auch im Hotel mache ich mir das Frühstück zur Zeremonie. Im Hotel habe ich keine Klampfe und keine Kerzen. Für meine häufigen Fahrten ersann ich mir meine Hotelzeremonie.
Ich hole mir Kaffee, Pappbrot, weiche Eier, Bircher Müsli und anderes und mache es mir gemütlich. Nach einem heißen, süßen Schluck Kaffee beobachte ich, wie viele zum Buffet rasen, mit den Stühlen laut scharren und sich einen Sekt nach dem anderen holen. Dann sehe ich mich unter vielen starren Gesichtern um, wer geschmackvoll gekleidet ist, wer auch zeremoniell speist, wer miteinander spricht, schmunzelt, gar lacht. Diese Menschen interessieren mich am ehesten. Oft sehe ich sie dann Hand in Hand in die Frische gehen. Es ist ein sonniger Tag.
- Es ist wieder ein sonniger Tag, der lädt mich lächelnd ein, an den Strand, in die Ferne, die Weite zu geh’n, zu genießen den Sonnenschein. 2. Und ist mal Nebel, Regen, Schnee, und ich sitze beim Frühstück allein, dann nehm‘ ich die Klampfe und singe ein Lied beim Kaffee und beim Kerzenschein. 3. Das Leben ist ein schöner Weg mit Schätzen am Wegesrain. Was ich d’raus mache ist meine Sache, möglichst glücklich unterwegs zu sein.
Urlaub hat für jeden auch andere Seiten. Nun bin ich zum 5. Mal allein unterwegs, sonst vorsichtshalber wegen des Alleinseins nur 8 Nächte, diesmal wegen des weiten Fluges 10 Nächte. Und erstmals ist gut, erstmals unterwegs viele Impulse, viel Freude, viel Reflektieren über mich selbst, ohne dabei zu überdrehen, das Essen zu genießen, nur das beste und nicht zu viel und zuckerfrei, möglichst zum Anfang eine Suppe oder einen Brei, ab und zu an den Strand oder in den Pool. Immer abwechselnd unterwegs sein, Wasser, Schatten, lesen, schreiben, relaxen, mich pflegen. So genieße ich den Urlaub, das herrliche Wetter und verlängere das Leben.
MIT EINEM LÄCHELN. Die Palmen glänzen grüngolden im Sonnenschein. Eine kühle Brise lädt mich ein. Mit einem Lächeln begegne ich in der Morgensonne hetzenden Menschen in eiliger Hatz, die im Arbeitstakt zum Essen marschieren. Gesichter sind abgewandt oder zu Boden gerichtet, traurig, ernst, auch verbissen. Oft bleibe ich stehen, um nicht blinden Tempo umgerissen zu werden. Ich lächle und habe einen schönen Morgen.
DAS ESSEN. ‚Ne klitzekleine Dickmadam g’rad nach Gran Canaria kam, denn auf Gran Canaria war’n schon viele Dicke da. Essen schmeckt prima, noch voll und mit Glück fliegt sie noch dicker nach Hause zurück. Da erzählt sie dann Geschichten von den kanarischen Essensgerichten. Diese Geschichte hat doppelten Sinn: Die Dicken fahr’n nach Canaria hin und braten dort in dicker Wonne im Bikinil in der kanarischen Sonne.
Ein seltsamer Morgen. Ich bin wie im Traum. G’rad war es noch dunkel. Die Sonne geht auf. Es ist der Kreislauf bei mir und vom Tag. Bald weiß ich tun will, und was ich heut‘ mag. Noch weiß ich es nicht. Bewegen und wandern im Schatten, im Licht. Ein herrlicher Tag ohne Mühsal und Pflicht.
SEIT VIELEN 100 GENERATIONEN lebten die Ahnen in Großfamilien, kaum zu Zwseit oder zhu Dritt oder gar allein. Die Alten waren meist eingebettet in die Familie am offenen Herdfeuer oder am Kamin. 2. Erst seit ca. 300 Jahren haben die Menschen bei uns Schornsteine. Erst vor 100, 120 Jahren lösten sich die meisten Großfamilien in Norddeutschland auf. In den Städten mussten fast alle Erwachsenen zur Arbeit fahren. 3. Nun lebe ich als 91jähriger allein auf dem Dorf, und fast alles funktioniert noch an mir und bei mir. Viele Menschen werden jetzt älter, als früher. Viele haben keine Kinder oder nur eins. Ich muss sehen, allein klar zu kommen oder meinen schönen Bauernhof aufgeben und in eine Wohngruppe gehen und mein Leben weiter gestalten, frei nach unserer herrlichen Meißner-Devise. 4. Ich habe für mich neu zu lernen und zu trainieren über meine Frohnatur hinaus, noch glücklicher zu werden und Bedächtigkeit zu üben und nicht allein zu bleiben. Das ist meine Aufgabe.
ANKUNFT: Ich kam an und fiel wie tot ins Bett und schlief wie ein Bär im Winterschlaf. Die Sonne kitzelte mich wach. Die Dusche stellte meine Freude wieder her, und das Frühstück unter Palmen war wie eine Wiedergeburt. Ich war in Spaniens Sonne angekommen, und der Morgen verzauberte mich mit Freude. Gran Canaria im Januar. Es ist Frühling.
Das Leben lang unterwegs
Immer neue Situationen meistern. Sich nicht zur Ruhe setzen, in den Ruhestand begeben, sondern offen zu sein, zu lernen, lebendig sein, um den Tag zu erleben, sich auf neue Herausforderung vorzubereiten.
DIE KOHTE
Die Kohte ist die Heimat der echten Jungenschaft: Für eine gute Horte stimmt das. Die Kohte mit offenem Feuer an einem guten Platz am See oder Fluss, vielleicht sogar mit einem Boot und einigen Tagen Zeit, die Freiheit, die Umgebung, das Miteinander, das gemeinsame Erfahren und Lernen zu erfüllen, zu genießen.
Wer solche Kohtenfahrten und Kohtenplätze erlebt hat, der möchte die Gedanken daran nie missen. Und wer solche Fahrten erlebt hat, ist daran interessiert, sie so lange wie möglich im Leben weiter zu erleben. Die Hauptsache ist, dass die Gruppe stimmt.
DIE JURTE
Die Jurte für größere Gruppen oder für Familien, vielleicht mit einem Kochzelt nebenbei ist ideal nicht nur für Lager und Fest, sondern auch für Fahrten mit Lagerplätzen in anderen Ländern und mit Feuer in der Mitte für die Gruppe.
Wer in seinem regionalen Wandervogelnest Freunde dabei hat, die ein Grundstück am Stadt- oder gar am Waldrand haben, der baut mit ihnen eine Erdjurte nach bekanntem Wandervogelmuster für Abende, Nächte, Feste am Feuer für Singen, Erzählen, für Märchenspiele und Fahrtenberichte, für Mandeltschairunden und Geburtstage, für Fahrtenplanungen und für Jugendliche zum Pläneschmieden.
DIE JUGENDHERBERGE
Die Jugendherbergen in Deutschland haben für uns fast ausgedient, es sei denn, wir brauchen sie für ein größeres Treffen, für ein Seminar, für Zusammenarbeit mit Kapazitäten, von denen wir lernen können. Die Preise sind meist zu hoch und mit unseren Minipreisen – damit jeder mitmachen kann – ist das nur in Ausnahmefällen ratsam. Oft finden sich preiswertere oder bessere, gemütlichere Räumlichkeiten, vielleicht auch mit Privatquartieren. —- Jugendherbergen im Ausland zu nutzen, ist vielleicht ratsamer.
DER BAUER
Wenn wir im Bund Bauern haben, die dazugehören, oder unsere Freunde sind, dann ist es oft gut, den Bauernhof als Quartier zu nutzen. Da wir von unserer Einstellung gut zu Ökohöfen stehen, ist es gut, solche Freundschaftsadressen zu sammeln und zu nutzen.
Mit der Kulisse von stilvollen Höfen lassen sich auch Feste oft gut gestalten. Das passt oft gut zu uns, unserem Wohlfühlen und Denken.
DIE HÜTTE – DAS FERIENHAUS
Bist Du mit mehreren unterwegs und hast zu lernen oder kleine Kinder dabei, dann ist das Ferienhaus in guter Lage oft das Beste. Dänemark, Schweden, Holland sind darauf mehr spezialisiert, als viele andere Länder, in denen jedoch mit guter Suche auch schöne Urlaubshäuser buchbar sind.
Du brauchst nur für Verpflegung zu sorgen. Wasser, Duschen, Betten, Schatten, Heizung sind meist vorhanden, oft auch ein schöner Platz draußen und Interessantes in der Umgebung.
DAS HOTEL – für alte Wandervögel
Ich bin allein auf meinem schönen Hof ohne Gardinen. Aber ab und zu muss ich mal raus. Ja, wer älter ist und allein, muss gut mit sich selbst umgehen können, um Lebensfreude zu haben. Als Älterer ist es für viele so, dass sie allein sind. Das hat viele verschiedene Gründe. Wer dann noch vielseitig ist, wach und sich über viele Fragen über Gott, die Welt, die Politik nachdenkt, philosophiert, spricht, hat meist wenige Gesprächspartner in seiner Nähe.
Die meisten Älteren haben andere Sorgen mit Schmerzen, Tablette, Kranken in der Familie, Kuren, Fitnesstraining, Haus, Essen …. und oft nicht die Muße und Kraft, sich mit der Welt, dem Bund, der Umwelt, der Politik auseinanderzusetzen. Vielleicht schreiben sie auch ein Buch, dichten Lieder, musizieren, spazieren, reisen, sind unterwegs.
Wer nun ab und zu allein in eine erholsame Gegend flattert, um andere Tapeten zu schnuppern, der hat eine andere Situation zu meistern. Oft mit Schweigen, da er/sie nicht in das Schweigen anderer Hotelgäste eindringt und für sich allein ist.
Hier an der Ostsee mache ich mir das Frühstück zu einer kleinen Zeremonie. – Es ist mit Kerzen, Kaffee & Kakao für mich erholsam. Das Schwarzbrot ist knackig, Eier sind weich gekocht, der Kakao schmeckt wie Schokolade. Auch wenn es noch dunkel war, so war es doch ein schöner Tagesbeginn.
2 HOTELS
Es war, als ich so 80 wurde, eine Überwindung für mich, ins Hotel zu gehen. Lebenslang hatte ich Hotels gemieden und dann ein Ferienhaus in Dalarna gemietet. Doch ich muss raus aus den schönen, eigenen Wänden, in die Sonne, die Ferne. Das bleibt.
Ich zähle ausgesuchte Ostsee-Hotels auf, die zu den besseren zählen, weil sie Schwimmbad und Sauna haben als Abwechslung und Entspannungs-Programm für diesiges Wetter.
KÜHLUNGSBORN, Morada-Strandhotel, 4 Sterne, direkt am Meer und im Ortszentrum. Holtelkette Morada. Ausgezeichnetes Buffet, am besten abends in einem der vielen Restaurants essen gehen, besonders in 2 italienischen und einem indischen, gutes Salzwasser-Wellen-Schwimmbad und Sauna, freundliches Personal, oft ausgebucht, über Reisen 60plus oft etwas preiswerter. Schöne Promenaden, ringsum und in der Mitte des Ortes Wald. Keine Bahnstation, aber Bimmelbahnanschluss.
BOLTENHAGEN, Seehotel, Großherzog von Mecklenburg, 4 Sterne, protziger Name, ins Alter gekommen, Privatbesitz, gleich hinter der Düne am Meer und im Ortszentrum. Buffet mittelprächtig, zur Zeit teils im Umbau, freundliches Personal, viele Restaurants in der Nähe. Keine Bahnstation. Abholung von Station Grevesmühlen. Gute Promenade und „Hintere Promenade“ mit Restaurants. Es fehlt ein gewisser Pfiff beim täglich gleichen Frühstücksbuffet mit Überraschung, und es fehlt ein Whirlpool für die Knochen.
Trotz bissiger Kritik, 4 Sterne sind geschmeichelt – In beiden Hotels fühle ich mich „ziemlich“ wohl. Hotels mit eigenen Schlechtwetter-Schwimmbädern sind noch selten.
Es wäre für mich schöner, wir könnten uns verabreden, und es gäbe dann für uns gute Gespräche über uns und die Welt, gern mit ironischem Touch.
Aber Boltenhagen hat viele Vorteile: Brötchen und Brote sind oft knackig. Die Sonne scheint hier öfter als vielerorts und aus dem Seehotel kannst Du das Meer, die Ostsee sehen, richtig groß, weit und ein klein wenig rund gebogen, wie die Erde. An der hinteren Promenade gibt es ein kleines Fischrestaurant mit günstiger Erbsensuppe und knackiger Thüringer, wenn Du bei Halbpension nicht jeden Abend ein Restaurant suchen willst. In der kleinen Büdnerei gibt es dreierlei Fisch zu günstigem Preis um die 12 Euro. Hat sehr gut geschmeckt.
„Fahren, ja fahren“ können wir lebenslang.
Mit Fahren und Singen sind wir in unserem Element. Und dazu haben wir viele alte und neue Fahrtenlieder für unser Unterwegssein.
Sind auch die Bünde kleiner geworden, die Zahl guter Liedermacher, Dichter und Liedersammler der Bündischen ist größer geworden. Ich brauche nur in die neuen Liederbücher zu schauen…..
FAHRTENGESCHICHTEN
Das ganze Leben ist mit Freuden unterwegs zu sein. Und wenn Du gut bist, gestaltest Du mit Freuden das Leben mit Taten, mit Kultur, mit Reisen und Fahrten, mit Lernen, mit Freunden.
2024 Kolbergbericht – 17. 11. 24
Ich habe mir Kolberg als Urlaubsprobe ausgesucht, weil es eine alte Hansestadt ist, und weil ich Backsteingotik gern mag.
Als ich erfuhr, dass ich bei einem 5-Sterne-Hotel, Diune – hinter der Düne – mit Bad und Sauna am Strand für 889 Euro für 8 Tage Euro von zu Hause im Sammeltaxi abgeholt und gebracht werde, war für mich die Reise beschlossen.
Die Fahrt dauerte mit Abholumwegen 7 Stunden. Ich bekam dann aber ein sehr großes Zweibettzimmer, schön eingerichtet mit Internetanschluss und Klimaanlage. Ich wohne im Erdgeschoss, haben einen Riesenbalkon mit Ausgang auf eine Wiese vor einem Wald.
Gleich ging in zum Strand unter und spazierte im Dunkelwerden 1 km am breiten Strand. Nur noch wenige Menschen kamen mir entgegen. Zurüc gingich gleich zum Abendessen, das es hier von 16:30 – 19:30 gibt.
Nacheiner Hühnerbrühe gab es Hecht und Rinderbraten und dazu viele Leckereien am Buffet, das nicht so groß ist, wie in Kühlungsborn, dafür aber etwas qualitativer. Zum Nachtisch nahm ich Mandarinen.
Ich schlief gut bei offenem Fenster. Zum Einschlafen hatte ich den „Medicus“ von Noah Gorden herrlich und ging morgens gleich unter die Dusche. Buch
Das Frühstücksbuffet war wieder reichhaltig mit Suppen, Broten, Leckereien. Schade, dass ich keinen Kuchen esse, kein Bier trinke, Zucker meiden soll.
Anschließend ging ich in die Schwimmhalle mit gut warmem Wellenwasser und mit Saunen und zwei Massierwhrilpools. Und mit Liegeplätzen zum ausruhen. Auch das gefiel mir gut. Ich ruhte mich viel aus, ging zum Mittagessen und Abendessen. Diesmal gab es Enten- und Schweinbraten sowie Forellen und Tintenfische sowie einen griechischen Fisch. Das Fischangebot ist biser reichlich.
Morgen fahre ich nach dem Frühstück in die Stadt. Vielleicht gehe ich gleich nochmal zum Schwimmen, oder ich lese im Medicus und schaue mir die Nachrichten an.
HIMMELFAHRT
Ach wäre ich gern in Schweden, dort, wo jetzt Frühling ist. Doch ich fahre nicht, obwohl es schön wär‘ weil Du nicht bei mir bist. Das Fahren, das ist meine Freude. Ich fahre mein Leben lang durch Länder und über Meere mit Klampfe und Gesang.
Über mir Wandervögel, die fliegen mit mir mit. Sie singen, während sie fliegen ihr stolzes Wanderlied. Willst Du nicht mit mir ziehen, bleib‘ ich nicht auf Dauer hier. Ich such’ mir neue Reisige die wandern und singen mit mir.
Und wenn ich zu alt bin zum Wandern dann lade ich Freund Hein ein, um mit mir zu zechen, am Tschaipott mit bestem Wein. Dann wird getrunken, gesungen am Feuer auf Wandervogelart. Mit Liedern und Klampfe geht‘s aufwärts zur großen Himmelfahrt.
Marxenfahrt zur Heideblüte
Es war die zweite Marxenfahrt innerhalb von 15 Jahren. Bei der ersten waren neben vielen atti, gesa, nadja, hedo, olaf und viele andere dabei. Diesmal waren wir 11. (atti, christoph, gaby, hedo, joana, karsten, leo, monija, norbert, thea, tina).
Unsere Fahrtengruppe vom Lüttenmarker Wandervogel hat sich zusammen gefunden. Es war Verbundenheit zu spüren, durch gute Gespräche verstärkt. Zünftig sind war nicht mehr alle, aber das herrliche Landheim ohne Strom und fließend Wasser in wunderschöner Lage am Rehberg und an der Aue ließ uns wandern, baden, Pilze sammeln, Tschai brauen und einen herrlichen Eintopf kochen.
Unser Gespräch über „Süchte“ mit der Eröffnungs-These, jeder habe seine Süchte ging in die Tiefe und forderte mehrere von uns zu Offenheit und Selbstbeobachtung heraus.
Unser Singen war rund. tina, atti und hedo stimmten an. Und wir sangen vom Volkslied über die bündischen Lieder bis zu Dauerbrennern am Freitag und am Sonnabend bis gegen Mitternacht.
Die Heidschlucker – Festtafel war lecker und blumengeschmückt. Heideblüten waren kaum noch zu finden. Der Wald hat sich so gut entwickelt, dass die kleinen Heideflecken fast verdrängt wurden.
Wir trugen uns in das Landheimbuch ein mit hedos Lied „vom kleinen Donnerhaus am Hang“ (1967 entstanden) und norberts Grafiken vom Landheim und vom grünumrankten Donnerhaus.
Wir möchten gern wieder nach Marxen zu fahren. Vielleicht können wir dabei sein, wenn im nächsten Jahr der hundertste Geburtstag des Landheims gefeiert wird und auch unseren Teil zum Fest beitragen.
Mehrere von uns haben seit Jahren eine gute Beziehung zum Landheim. Dass es gelang, das Landheim über die Nazizeit und das Wirtschaftswunder so natürlich zu halten und dann sogar entsprechend zu revonieren ist eine große Leistung. h
Blumenwanderung im Mai am 25. Mai 2008
Wir trafen uns am Rabenhof und fuhren nach Klein Bengersdorf und gingen dann vom aGalgenberg aus in Richtung Benin über herrliche Wege entlang der Schale.
n Blumen und Blüten sahen wir unterwegs: Ginster, Wiesenschaukraut, Männertreu, Kuckuckslichtnelken, Knoblauchrauke, Brunnenkresse, Waldstorchenschnabel, Wasserlilien, Schöllkraut, Hahnenfuß, Sternmiere und Gündsel (Gundermann).
Einige der fast zugewachsenen Wege waren so voller schöner, blauer und brauner Libellen, dass wir unsere Maiblumenwanderung „Libellenwanderung“ nannten. Unterwegs entdeckten wir einen waagerechten Baum, der gestürzt war und so gefallen ist, dass er nun waagerecht zwischen anderen Bäumen hängt.
Anschließend gab es wie üblich das schöne Buffet mit Liedern und dazu das Buffet vom Mitgebrachten mit Rhabarbersaft, Bärlauchpastete mit Knackbrot, würzigen Quishe, Kräuterquark und Mettwurstbrote. Die Wanderung schlossen wir traditionell ab mit einem Spaziergang durch den schönen Garten des Rabenhofes und diesmal mit einem Rhabarberkuchenessen sowie mit dem Anschauen der Fotos von der Wanderung.
Nächstes Mal wandern wir nach unserem 3. Boize- und Erdbeerfest am Sonntag, den 22. Juni und machen einen Baum- und Poesiewanderung und dann wieder mit Buffet am Sonntag den 17. August.
Unsere Initiative „Grünes Band – Schönes Boizetal“ setzt sich für eine nachhaltige Gestaltung und umweltgerechte Zukunftsplanung der wunderschönen Gegend beiderseits der Boize bis zur ehemaligen Grenze ein und veranstaltet Wanderungen und Jahreszeitenfeste mit Musik, Tanz und Singen zusammen mit dem NABU und dem Wandervogel e. V.
Es gibt bei uns unsere neue Wanderkarte des Boizetals. Wer Interesse hat, rufe an unter 038842-20623, Rabenhof, Lüttenmark, Leisterförder Str. 37-45.
RUSSLANDFAHRT 1960
Zaubernacht mit Mandeltschai
Fahrtenberichte –
Welt erfahren preisgünstig-Berichte
Ausflug der Wandervögel an den Rhein
Ausflug der Wandervögel an den Rhein 2
Wandervogeltag-Bericht mit Wanderung
FAHRTENLIEDER
Gefährten des Wanderns -fahrender Gesell Ein Leben lang unterwegs zu sein, um zu leben und das Leben zu gestalten.
Wandervogelballade 111 Jahre
1.Es war eine Zeit, noch unverbraucht. Wir zogen weit durchs Land Als Wandervögel jung und frei. So werden wir genannt. Dann kam der Krieg. Hass und Geschrei färbte den Boden rot.Und viele von uns fanden jung voll Leben durch Pulver und Blei bitteren Tod.
2. Die Inflation brachte uns Not, wir wanderten ohne Geld. Wir fuhren, wenn es möglich war, hinaus in die herrliche Welt.Es kam Diktatur. Die Nazis zerstörten die Freiheit und unseren Bund.Wir wurden vertrieben, im Krieg ermordet. Kaum einer blieb gesund.
3. Aus Asche und Trümmern wieder geboren, zerschlagen und doch nicht zerschellt, wie Phönix schwang sich der Wandervogel wieder empor in die Welt. Und fehlen Dir Freundschaft und Liebe und Fahren, willst über die Familie hinaus,dann schwing‘ dich auf, streub‘ Dein Gefieder und fahre mit uns aus Stadt und Haus.
4. Als Wandervogel unter’m Himmel, gemeinsam und auch allein, kannst Du die Welt für Dich erfahren und Freund unter Freunden sein. Für Freiheit und Frieden, fürs Singen am Feuer, das, was uns zusammenhält.Die Freude am Fahren, die Liebe zur Heimat, zu Menschen in der Welt:
Im Fiedelers Grün gibt es keine Qual Die Kneipe der Fahrenden – Ein Lied zum Leben, zur Freude, zum Feiern, zum Singen, zum Musizieren – mit überschäumender Freude für Freunde von vielen gern gesungen. Für schrat, der es sich für seinen Abschied wünschte. Das wunderbare Lied ist ein Rätsel: Was bedeutet „Fiedelers Grün?“
Wir sind Wandervögel und fliegen voran Wandervögel lieben die Freiheit, streben zur Persönlichkeit, gestalten ihr Leben selbst, sind nicht zu unterdrücken, oft verboten und verketzert, mit erfrischender Freude am Leben, mit Lieder voller Hoffnung und Freunden von Fahrten in aller Welt, mit Liebe zu Menschen und zur Natur und zur Heimat, Wandervögel wird es auf Erden geben, so lange Wandervögel am Himmel fliegen mit starkem Zukunftswillen, ohne viel Brimborium mit Wille und Tat sich zum Bund zu verbinden, gegen das Geunke für Freundschaft und Freiheit.
Wer hat euch Wandervögeln die Wissenschaft geschenkt, dass ihr auf Land und Meeren die Flügel sicher lenkt? Es eins der Lieder, die tatsächlich sagen, was ist, und was auch unser Lebens – Wegweiser ist, der lebenslang neu justiert werden kann. Nach der ersten Strophe dieses Liedes haben Freunde ersten Wandervögel den Namen für unseren Bund gewählt. Damals waren wir noch ein Jungenbund mit einigen Männern. Später kamen Mädchengruppen dazu. Und schließlich wurden wir ein Lebensbund. Den zu verbessern für Jung und Alt, daran arbeiten wir. Wir sind ein freier Bund, der kaum Vorschriften hat, nur „Für Mitmenschlichkeit, Frieden und Naturkultur“ sowie „keine Drogen für Kinder und Jugendliche im Bund.“ Der Monatsbeitrag und Übernachtungen kosten minimal. Also kann fast jeder dabei sein und mitmachen, wenn sie/er will, der intensiv leben und gestalten will für sich und andere.
WIR WOLLEN ZU LAND AUSFAHREN – Wandervogel Dieses schöne Lieder haben zwei Wandervögel geschrieben. Und seither ist es unser erstes und altes Bundeslied. Das neue Bundeslied heißt: Lasst uns die Sonne, die Erde, den Wind. (Zu finden im Liederbuch „hedos lieder 1“