Wippsteert Flügge – Op Platt timezone-records.com. hedo

Wippsteert

Flügge – Op Platt

timezone-records.com

Das Plattsextett aus der Gegen von Osnabrück entschleiert Gedichte und zeigt sie nackt in einem skeptisch, nachdenklichen Rock. Feine, plattdütsche Texte und Melodien jung und tanzbar rockig gesungen. Da wird schon gekräht und geschmettert, dass Hörer aus ihrer Dudelmentalität erweckt werden. Junge Herzen mit Plattdeutschfreude kommen ins Hüpfen, kein bisschen melancholisch. Auch wenn ein Freund gestorben ist, wenn der Zirkus kam, mit seinem Flohzirkus damals, dass man im Dorf fast alles vom andern weiß, dass das Glas in der Kneipe auch voll ist, mit der Lütten, die an der Straße steht, vom Spaziergang über die Wiesen und die Ameisen im Moos, mit plötzlichem „Tschüß“, was „mit Gott“ bedeutet, alleingelassen, dann ne Pause auf Mallorca, wo es zu Hause viel grüner ist, mit „Hack Bolle“ (Ist gar nicht so schlimm), dann richtig harter Rock, da geht die Post ab.

Platt als harte Wirklichkeit mit etwas Gedöhns, nicht als spätromantisch – traurig sterbende Sprache, sondern als pralles Leben mit Musikerfreude und Hirn.

Für mich ist das eine Ehrlichkeit, die ich mag, auch wenn sie im Osnabrücker Platt erst gelesen langsam verständlich wird, ein Platt, das gelebt wird, gemocht wird und ausstrahlt. Eine Musik, die Freude bringt. Wippsteerts 3. CD.

Schreibe einen Kommentar

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑